13.22

Abgeordnete Nurten Yılmaz (SPÖ): Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen und Herren! Werte Zuseherinnen und Zuseher und vor allem Aktivistinnen und Aktivisten, falls Sie noch da sind – jawohl! Es freut mich sehr, dass Sie der Diskussion beiwohnen. Von den Reden her haben Sie gemerkt, wer wo steht: versöhnliche Töne von der Frauensprecherin der ÖVP – das freut mich sehr – in ihrer Rede, dass sie gesprächsbereit sind und so weiter.

FPÖ: Ja (Abg. Schimanek: Was? Ich bin auch gesprächsbereit!), Frau Kollegin Schimanek, Sie erdulden nicht einmal das Wort Töchter in der Bundeshymne (Abg. Lausch: Das ist der große Wurf, oder was?), deswegen erwarte ich mir eigentlich nicht wirklich viel außer Diskussionen.

Hier (auf die Reihen der Opposition weisend) sitzen jene Abgeordneten, die dieses Frauenvolksbegehren unterstützt haben und unterstützen werden. Man muss nicht alles gleich umsetzen. Suchen Sie sich jene Forderungen aus, zu denen Sie sagen: Das und das machen wir!, und an den anderen arbeiten wir. – Es kommt aber nichts! (Abg. Schimanek: Wir diskutieren ja noch, das weißt du ganz genau! Na geh!) Wir unterstützen es und möchten die Diskussion und möchten auch, dass eine halbe Million Menschen, Frauen und Männer, Österreicherinnen und Österreicher, die unter­schrieben haben, auch von Ihnen ernst genommen werden, sehr geehrte Damen und Herren. (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten von JETZT.)

Wie sieht die Situation weltweit aus? – Mehr als die Hälfte der Bevölkerung, global gesehen, sind Frauen. Wie ist das Einkommen, weltweit gesehen? – 90 Prozent Män­ner, 10 Prozent Frauen. Wie ist das Vermögen, global gesehen? – 99 Prozent Männer, 1 Prozent Frauen.

In Österreich ist es nicht so tragisch, da haben wir ja auch über hundert Jahre Sozialdemokratie, da haben wir unseren Beitrag geleistet, damit das nicht so arg ist. Nichtsdestotrotz – nach wie vor sind mehr als die Hälfte der Bevölkerung Frauen – gilt, was das Einkommen betrifft: 60 Prozent Männer, 40 Prozent Frauen. – Ich finde, das ist nicht gerecht. Ich hoffe, Sie finden das auch nicht gerecht. Wie ist das Vermögen verteilt? – Fast zwei Drittel des Vermögens in Österreich besitzen Männer, fast ein Drittel Frauen. Das ist auch nicht gerecht.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendjemand sagt, das ist okay, deswegen erwarte ich mir, dass Sie das Frauenvolksbegehren unterstützen, ernst nehmen und es auch Schritt für Schritt umsetzen. Es sind so viele Punkte, die machbar sind, und zwar sofort – gehen wir es an! (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten von JETZT.)

Es ist schade, dass da (auf die Reihen von ÖVP und FPÖ weisend) fast keiner sitzt.

13.25

Präsidentin Doris Bures: Frau Abgeordnete Sandra Wassermann ist die nächste Rednerin. – Bitte.