15.44

Abgeordneter Christoph Stark (ÖVP): Herr Präsident! Herr Minister! Werte Kolle­ginnen und Kollegen! Liebe Zuseherinnen und Zuseher! Wir haben in diesen Tagen die Katastrophenhilfe für den kleinen Ort Gasen in der Steiermark beschlossen (Abg. Klaus Uwe Feichtinger: Gut so!), weil Gasen wiederholt von Katastrophen heim­gesucht wurde und die Menschen dort wirklich verzweifelt waren. Zwei Mal gab es starke Hochwässer, die Menschen waren dort am Ende ihrer Kräfte. Aber die Regie­rung und das Parlament helfen, und das freut mich als regionalen Abgeordneten sehr, und die Menschen dort verlieren auch nicht ihren Mut.

Ich war vor Kurzem bei einem Adventkonzert in der kleinen Pfarrkirche in Gasen und habe dort ein Stück Kultur erleben dürfen und ich habe erleben dürfen, wie die Men­schen durch diese Kultur, durch dieses Angebot auch wieder Kraft geschöpft haben, wie sie daraus wieder Lebensfreude gewonnen haben – in einer Phase, in der sie diese Lebensfreude, diese Kraft sicher gut brauchen können. Gespielt haben übrigens Musikerinnen und Musiker aus Oberösterreich, also es hat auch da einen bundeslän­derübergreifenden Austausch gegeben.

Meine Damen und Herren, das ist nur ein Beispiel von Hunderten und wahrscheinlich Tausenden im ganzen Land, es unterstreicht aber, dass Kultur der Kleister des ge­sellschaftlichen Zusammenhalts ist, dass Kultur Nahrung für den Geist und Balsam für die Seele, Ansporn für die Fantasie, dass Kultur der Motor der Kritikfähigkeit ist und ein Turbo für die Empathie und ein Ausdruck der Vielfalt und so weiter und so weiter. Der Mensch ist ein kulturelles Wesen, und ohne Kultur wären wir unkultiviert; wie man bei der Diskussion zu Beginn der heutigen Sitzung hier in diesem Hohen Haus da und dort leider auch erkennen musste. (Zwischenruf des Abg. Drozda.)

Kollege Zinggl, Sie haben von einem No-na-Antrag gesprochen. Das zeigt vielleicht Ihr zentralistisches Wiendenken, ich aber finde es gut, wenn der Bundesminister vom Parlament einen kulturpolitischen Auftrag bekommt, um diesen länderübergreifenden Austausch zu forcieren. Das ist unser gutes Recht und das sollten wir auch tun und den Bundesminister bei dieser Arbeit unterstützen. (Beifall bei ÖVP und FPÖ.)

Österreich ist stolz auf seine Hochkultur, und das zu Recht. Wir brauchen diese Kultur von Bregenz bis zum Neusiedler See und von Litschau in Niederösterreich bis nach Vellach in Kärnten, durch die Bank. (Ruf bei JETZT: Gramatneusiedl!) Wenn wir wollen, dass dort Leben passiert, dann brauchen wir in all diesen Orten und Gegenden Arbeitsplätze, vitale Gemeinden mit guter Infrastruktur, Fachkräfte, das Ehrenamt, ärztliche Versorgung und so weiter, und wir brauchen dort auch Kultur. Wenn wir wollen, dass in diesem Land der gesellschaftliche Frieden forciert und gefördert wird, dass die Menschen miteinander gut leben können und wir in einem guten sozialen Klima leben dürfen, dann braucht es ein flächendeckendes kulturelles Angebot, ein österreichweites Verständnis zum kulturellen Dasein, kulturelle Initiativen, kulturelle Basisausbildungen in den Schulen und Musikschulen.

Das, meine Damen und Herren, muss das Ziel unseres Landes, muss das Ziel auch des Parlaments sein. Ich danke Kollegin Großbauer und Kollegen Rosenkranz für ihren Antrag, unseren Minister bei dieser Arbeit zu unterstützen. Ich bin auch froh, dass Kulturminister Blümel bereits erste Gespräche mit den Landeskulturreferenten geführt hat. Diese verstärkte kulturelle Zusammenarbeit ist gut, gut für das Klima in diesem Land, und auch wir, meine Damen und Herren, sollten Vorbild für dieses Klima in unserem Land sein. – Vielen Dank. (Beifall bei ÖVP und FPÖ.)

15.48

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Frau Abgeordnete Hammerschmid ist zu Wort gemeldet. – Bitte.