15.59

Abgeordnete Katharina Kucharowits (SPÖ): Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Minister! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Liebe Zuseherinnen und Zuseher! Ich spreche zu den beiden Anträgen des Kollegen Zinggl und würde gerne mit dem Antrag betreffend Leopold-Museum beginnen.

Letzte Woche gab es eine Bilanz vom Leopold-Museum, was das Jahr 2018 anbelangt: Bis zum Jahresende 2018 werden über eine halbe Million Besucherinnen und Be­sucher erwartet. Das ist ungemein erfolgreich und eine Steigerung im Vergleich zum letzten Jahr von rund 37 Prozent.

Wie schon im Ausschuss argumentiert, ist das Leopold-Museum derzeit als Privat­stiftung organisiert, die jährlich Förderungen erhält und in der der Bund natürlich auch im Vorstand vertreten ist. Mit dieser Organisationsstruktur läuft es unserer Meinung nach ganz gut und ganz erfolgreich, wie auch diese Bilanz zeigt, und wir sehen nicht wirklich einen Mehrwert darin, diese zu verändern – zum einen, weil das vielleicht auch ein Schritt für diverse andere Stiftungen wäre, das heißt, eine Art präjudizielle Wirkung für andere Stiftungen hätte; und zum Zweiten sehen wir nicht wirklich einen Mehrwert für die Besucherinnen und Besucher, dass dadurch für sie etwas besser werden sollte. Das ist das eine; deswegen haben wir den Antrag bereits im Ausschuss abgelehnt.

Zum zweiten Antrag, der jetzt auch zur Debatte steht, der Forderung nach einem eigenständigen Haus der Kulturen: den können wir sehr, sehr gut unterstützen. Die Vorstellung besteht darin, ein Haus der Kulturen auf die Beine zu stellen, das sich aus Beständen bestehender Museen und Sammlungen speist, wie des Weltmuseums, des Volkskundemuseums und diverser anderer Sammlungen. Das ist auch gut im Antrag angeführt. Wir denken, es ist eine sehr reizvolle Idee, ein eigenständiges Haus der Kulturen zu realisieren.

Es ist aber nicht nur reizvoll, sondern es ist unserer Meinung nach auch sehr wichtig, gerade in der heutigen Zeit und gerade angesichts der aktuellen Debatten rund um Migration, etwaige Stigmatisierungen, was die eigene Identität anbelangt. Wir halten es für ganz, ganz zentral, die unterschiedlichsten Kulturen in einem gemeinsamen, in einem eigenständigen Haus zu präsentieren, und unterstützen das. Herr Minister, vielleicht ändern Sie ja jetzt noch Ihre Meinung dazu, im Ausschuss haben Sie sich nicht so begeistert davon gezeigt.

Für das Haus der Kulturen gibt es auch internationale Beispiele, sowohl in Europa als auch außerhalb Europas, die zeigen, wie das gut gelingen kann. Es muss halt eine Einrichtung werden, die einen niederschwelligen Zugang für alle bietet, für Kinder, Jugendliche, Erwachsene, und nicht unbedingt nur für jene, die womöglich wöchentlich oder monatlich Kunst und Kultur genießen. Also es soll wirklich niederschwellig erreich­bar sein und Kunst und Kultur für alle erlebbar machen.

Wir haben den Antrag bereits im Ausschuss unterstützt und tun das natürlich auch heute. – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ.)

16.02

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Herr Abgeordneter Engelberg ist zu Wort gemel­det. – Bitte.