23.01

Abgeordnete Mag. Maria Smodics-Neumann (ÖVP): Frau Präsidentin! Sehr geehrte Frau Präsidentin des Rechnungshofes! Ich beziehe mich auf Eler, ein von der Europäischen Union und dem Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft kofinanziertes Projekt. Der Prüfzeitraum war von 2014 bis 2017. Dieses Programm dient dazu, die ländlichen Regionen zu unterstützen, indem man Netzwerke und Cluster bildet, um die Produkte und Dienstleistungen, die in diesen ländlichen Regio­nen vorkommen, besser vermarkten zu können. Dieses Programm wurde erstmalig ins Leben gerufen und hat einige vom Rechnungshof durchaus zu Recht kritisierte Start­schwierigkeiten und Kinderkrankheiten aufgewiesen.

Was uns klar sein muss, und ich glaube, darüber können wir uns auch alle einig sein, ist, dass es auch von unserer Seite, von der Konsumentenseite her ein klares Bekennt­nis dazu geben muss, dass Eler ein sehr wichtiges Instrument sein kann, um die ländlichen Regionen zu fördern, um regionale Produkte zu erhalten und diese zu vermarkten. Wir alle freuen uns über Produkte, die Regionalität, kurze Transportwege und Individualität in ihrer DNA haben. Allerdings muss uns klar sein, dass die Anbieter dieser Produkte sehr kleinstrukturiert sind und diese Qualität und Regionalität nur des­halb anbieten können, weil sie das Hauptaugenmerk auf die Dienstleistung, auf das Produkt legen und nicht unbedingt – ohne ihnen das zur Gänze absprechen zu wol­len – Spezialisten im Marketing sind. Oft sind auch keine Marketingbudgets vorhanden. Marketing ist aber wichtig, damit wir alle wissen, dass es diese Produkte gibt.

Der Rechnungshof hat kritisiert, dass Kennzahlen, Benchmarks, Evaluierungsdaten fehlen, um Zielerreichungen zu kontrollieren. Das alles sind Begriffe, die wir eigentlich aus dem Großkonzernbereich kennen. Wir wissen, dass sich die ländlichen Initiativen mit diesen Kennzahlen und Begriffen schwertun beziehungsweise damit eben nichts zu tun haben, weil sie sich auf ihr Produkt konzentrieren wollen.

Die Herausforderung wird sein – und es gibt auch ein klares Bekenntnis seitens der Frau Bundesministerin Köstinger dazu –, für das zukünftige Bestehen und Erfolg­reichsein dieser Netzwerke ein gutes Mittelmaß zu finden, Dinge zu finden, an denen wir den Erfolg messen können, und anhand derer man nachvollziehen kann, ob sich die Initiative wirklich lohnt, ob die Förderung gut eingesetzt ist. Das alles soll jedoch mit Augenmaß erfolgen, sodass wir die Anbieter dieser Produkte nicht mit bürokratischen Dingen überfordern, damit sie nach wie vor das Hauptaugenmerk auf die Qualität ihrer Produkte legen können. Ich bin der festen Überzeugung, dass die Frau Bundes­minis­terin das nötige Mittelmaß finden wird, und wir uns auf ein tolles, neues Konzept freuen können. – Danke schön. (Beifall bei ÖVP und FPÖ.)

23.04

Präsidentin Doris Bures: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Mag.a Karin Greiner. – Bitte.