19.00

Abgeordneter Johannes Schmuckenschlager (ÖVP): Herr Präsident! Frau Bundes­ministerin! Geschätzte Damen und Herren! Ich glaube, es dürfte mittlerweile auch bis zur Liste JETZT durchgedrungen sein, dass wir innerhalb der Europäischen Union in einem freien Markt mit Import und Export unterwegs sind, und wir möchten die Wettbe­werbschancen für die österreichische Landwirtschaft auch entsprechend erhalten. (Abg. Schellhorn: Schwierig, schwierig!)

Das muss nicht immer klimaschädlich sein, denn wenn man von Vorarlberg nach Süd­deutschland oder von Wien nach Bratislava liefert, kann das um einiges schonender sein als der Verkehr, der innerhalb der Grenzen der Bundesländer stattfindet. Überdies sind viele Verarbeiter heute auch nicht mehr an die Bundesgrenzen gebunden, son­dern suchen sich Regionen, in denen sie vielleicht etwas aus mehreren Ländern ge­meinsam verarbeiten können. (Präsidentin Bures übernimmt den Vorsitz.)

Genau das ist eine große Herausforderung für die Landwirtschaft: dem Import da ent­sprechend entgegenzuwirken. Das können wir nur mit der guten Qualität erreichen – die wir haben –, und das müssen wir mit Gütesiegeln absichern, sodass es letztendlich der Konsument vor dem Regal auch erkennen kann. Da ist der Konsument der große Partner der österreichischen Bauern und Bäuerinnen, und dafür darf ich mich recht herzlich bedanken. (Beifall bei ÖVP und FPÖ.)

Mit den Herkunftskennzeichnungen geschützte Ursprungsbezeichnung und geschützte geografische Angabe schaffen wir genau das: die Regionen auf den Produkten sicht­bar zu machen und letztendlich auch Wertschöpfung in diese Gebiete zu bringen.

Unsere Produkte werden geschätzt. Ich bitte Sie, wenn wir darüber diskutieren, ob vor allem im Bereich Schweinehaltung GVO-frei gefüttert werden soll oder nicht – wir ha­ben das auch schon im Ausschuss diskutiert –, schon auch eines zu beachten: Der An­trag im Parlament ist das eine, aber die Bestellung draußen am Markt ist letztendlich die Realität, die Wirklichkeit für den Bauern, und er wird dann auch entsprechend pro­duzieren. Sie brauchen hier nicht das Pferd von hinten aufzuzäumen; wir verlieren auf­grund überhöhter Auflagen letztendlich wieder Produktion in Österreich. Schicken Sie bitte eine E-Mail – das ist wahrscheinlich wirksamer als der Antrag – an alle Ihre Be­triebsräte, morgen in allen Werkskantinen Österreichs GVO-frei produziertes Fleisch zu bestellen, und Sie werden es von den österreichischen Bäuerinnen und Bauern be­kommen! (Beifall bei ÖVP und FPÖ.)

Auch die Diskussion um den Pflanzenschutz ist mittlerweile müßig, denn wir haben hier keine Luxusdiskussion mehr, ob sich eine Produktion teuer oder billig darstellen lässt, sondern wir sind mittlerweile so weit, dass wir feststellen müssen: Haben wir diese Kultur in der Produktion im eigenen Land noch oder haben wir sie nicht mehr? In einer Zeit, in der die Lebensmittel immer gesünder werden und die Qualität immer besser wird, die Menschen immer gesünder älter werden, ist die Diskussion, ob wir mit Be­triebsmitteln arbeiten, die nicht gesund sind, die nicht zum Wohle der Menschen sind, wirklich müßig und letztendlich ein Angriff auf die Landwirtschaft in Österreich.

Wenn wir Produktion halten wollen, dann brauchen wir auch entsprechende Betriebs­mittel. (Beifall bei ÖVP und FPÖ.)

19.03

Präsidentin Doris Bures: Als Nächster gelangt Herr Abgeordneter Mag. Gerald Hau­ser zu Wort. – Bitte.