14.45

Abgeordnete Gabriela Schwarz (ÖVP): Sehr geehrter Herr Bundespräsident! Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Sehr verehrte Damen und Herren! Ich werde mich kurz fassen, möchte aber trotzdem einige Dinge für uns noch einmal zusammenfassen.

Ich habe hier vor exakt zwei Jahren meine erste Rede gehalten, und zwar zum gleichen Thema wie heute, nämlich meine Erwartungen gegenüber dem National­rats­präsidenten, der Nationalratspräsidentin. Ich erwarte mir von demjenigen und der­jenigen, die dieses Amt ausüben, klare Worte, einen geraden Rücken und ein offenes Herz. Das erwarte ich mir nicht nur von denjenigen, die hinter uns am Präsidium sitzen, sondern das erwarte ich mir schlicht und ergreifend von uns allen.

Wir alle sind im Wahlkampf in den letzten Wochen vielen Menschen begegnet, die uns unheimlich viel Wertschätzung, Freundlichkeit und Wohlwollen entgegengebracht haben, die aber gleichzeitig auch die Bitte geäußert haben, dass wir anständig mit­einander umgehen, dass wir diskutieren – oder debattieren, wie heute schon gesagt wurde –, dass wir einen offenen Parlamentarismus pflegen, dass wir uns aber unserer Verantwortung und auch unserer Vorbildfunktion durchaus bewusst sind. – Das er­warte ich mir von uns allen.

Ich möchte noch kurz auf die Personen, die vorgeschlagen wurden, zu sprechen kommen. Ich glaube, das Benehmen, das wir hier an den Tag legen, muss und sollte Vorbildfunktion haben; das ist auch das, was Wolfgang Sobotka uns in der letzten Legislaturperiode vorgelebt und immer vor Augen gehalten hat. Und ich bin ganz bei Ihnen: Ich glaube, dass diesbezüglich einiges wesentlich besser werden muss, als es in der vergangenen Legislaturperiode war.

Doris Bures habe ich als Vorsitzende im BVT-Untersuchungsausschuss näher kennen­gelernt. Sie hat diesen Ausschuss sehr korrekt und wirklich ordentlich und routiniert geführt, und ich glaube, dass es uns trotz der heiklen Materie gelungen ist, gemeinsam zu einem guten Ergebnis zu kommen und Aufklärung zu leisten. – Vielen Dank dafür.

Norbert Hofer kenne ich seit Jahrzehnten. Er war junger Gemeinderat, als mein Vater Bürgermeister in Eisenstadt war. Es war keine friktionsfreie Zusammenarbeit, es gab oft heftige Diskussionen, alleine wegen der großen Differenzen in politischen Dingen. Trotzdem ist es dir (in Richtung Abg. Hofer), als mein Vater sich aus dem Amt ver­abschiedet hat, dann gelungen, ihm zuzugestehen, dass er ein Mann mit Handschlag­qualität und ein Mann der Ehre ist. – Das rechne ich dir hoch an. (Abg. Hofer: Danke!)

Meine Damen und Herren, ich glaube, dass wir heute hier eine wichtige Entscheidung treffen, indem wir die PräsidentInnen des Nationalrates wählen, und ich glaube, dass wir uns die Ehrfurcht bewahren sollten, und zwar nicht nur vor diesen hohen Ämtern, sondern auch Ehrfurcht, wenn wir hier in den Saal hereingehen, Verantwortung über­nehmen und das tun, was wir heute zu tun gelobt haben, nämlich für Österreich zu arbeiten. – Danke schön. (Beifall bei der ÖVP sowie des Abg. Kassegger.)

14.47

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Kuntzl. Auch sie hat nur mehr 3 Minuten Restredezeit. – Bitte.