11.44
Abgeordnete Fiona Fiedler, BEd (NEOS): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Hohes Haus! Werte Minister! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Liebe Zuschauer und Zuschauerinnen! Grundsätzlich stimmen wir beiden Anträgen zu, allerdings ist mir wichtig, dass die 24-Stunden-Pflege in Österreich auch während der Coronakrise sichergestellt ist. Viele Pflegekräfte sitzen aber immer noch in ihren Heimatländern fest, nicht nur in Rumänien.
Schikanen für ausländische Pflegekräfte müssen endlich aufhören. Wir müssen uns für Quartiere und Kinderbetreuung der ausländischen Pflegekräfte einsetzen, die Indexierung der Familienbeihilfe muss fallen. Die Bürokratie im Hinblick auf diese Pflegekräfte muss endlich abgebaut werden. Die Pflegekräfte werden dringend benötigt, nicht nur für unsere älteren Mitmenschen, sondern auch für zahlreiche Menschen mit Behinderung.
In der Schule hat das so funktioniert: Wenn du möchtest, dass deine Kinder das Erlernte behalten, musst du es mit ihnen wiederholen, wiederholen und wiederholen. Hier ist es ähnlich. Ich werde nicht müde, so lange zu wiederholen, dass Menschen mit Behinderung eine Teilhabe in unserer Mitte zusteht, bis es alle hier verstanden haben und wir Inklusion leben! (Beifall bei den NEOS sowie der Abg. Ribo.)
Ich werde es so oft zum Thema machen, bis auch unser Kanzler seine Stimme für die umfassende Inklusion in Österreich erhebt. Ich höre von Betroffenen immer wieder, dass es im Nationalrat ohnehin zu keinem Einsatz für Menschen mit Behinderung kommen werde, solange es niemanden persönlich treffe.
Meine Damen und Herren, es kann uns alle treffen, heute oder erst morgen. Bei Gott, ich wünsche niemandem, dass ihm ein solches Schicksal widerfährt, aber wir sollten uns alle darüber bewusst sein, dass wir davor nicht gefeit sind. Genau deshalb ist es unsere Pflicht, hier nicht wegzusehen, sondern den Finger in die Wunde zu legen und zu agieren. Menschen mit Behinderung arbeiten immer noch für ein Taschengeld, Menschen mit Behinderung wird es immer noch nicht ermöglicht, selbstbestimmt zu leben, Menschen mit Behinderung leben immer in einer Krise, weil wir sie ausgrenzen.
Am vergangenen Samstag hat die Gala des Vereins RollOn Austria – Wir sind behindert eines wieder deutlich klargemacht: Wir können von Menschen mit Behinderung viel lernen, und es ist dringend notwendig, dass wir das auch tun. Wir können gegenseitig voneinander profitieren, indem wir einander unterstützen. Gerade jetzt in Krisenzeiten können wir von Menschen mit Behinderung lernen, wie man mit Einschränkungen umgeht.
Eine bemerkenswerte Aussage eines Gastes der Gala war: Es braucht keinen Perfektionismus für ein glückliches, selbstbestimmtes Leben. – Darüber sollten wir nachdenken. Inklusion ist ein Menschenrecht. Setzen wir uns alle gemeinsam dafür ein! (Beifall bei den NEOS.)
11.47
Präsidentin Doris Bures: Als Nächste gelangt Frau Abgeordnete Dagmar Belakowitsch zu Wort. – Bitte.