20.15

Abgeordnete Martina Kaufmann, MMSc BA (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Werte Frau Bundesministerin! Frau Staatssekretärin! Werte Kolleginnen und Kollegen, aber auch liebe Veranstaltungsbesucherinnen und -besucher zu Hause vor den Bild­schirmen! Vor einigen Wochen hat sich unsere Welt drastisch verändert, für uns selber, aber natürlich auch für viele Unternehmen in ganz Österreich.

Wir waren als Unternehmerinnen und Unternehmer von heute auf morgen damit be­schäftigt, wie unsere nächsten Tage, unsere nächsten Wochen ausschauen würden. Wir waren damit beschäftigt, wie wir mit Kurzarbeit, mit Liquiditätsthemen umgehen, und es wurden viele Maßnahmen vonseiten des Parlaments und vonseiten der Bun­desregierung dafür zur Verfügung gestellt.

Besonders hart getroffen haben diese Einschnitte natürlich den Veranstaltungsbereich. Im Kunst- und Kultur-, aber auch im Sportbereich war es von heute auf morgen nicht mehr möglich, Veranstaltungen durchzuführen. Von heute auf morgen war auch nicht mehr klar, wie sämtliche Unternehmen, die in diesem Bereich tätig sind, wie Caterer, Tontechniker et cetera, wie all diese Bereiche zukünftig agieren und ihr wirtschaftliches Tun einbringen können.

Das ist von heute auf morgen passiert, und genau aus diesem Grund, damit dieses Von-heute-auf-morgen auch schnell wieder geht, ist es notwendig, diesen Gesetzesan­trag, den wir hier diskutieren, zu unterstützen; denn genau dieser Gesetzesantrag ermöglicht es, dass die Veranstalter, die Ticketverkäufer auch die notwendige Liquidität zur Verfügung haben, um schnellstmöglich wieder Veranstaltungen auf die Beine zu stellen.

Zahlen wir jetzt, so wie es im Moment vorgegeben wäre, ohne diesen Gesetzesantrag, die gesamten Tickets wieder zurück, ist es für die Veranstalter nicht möglich, schnell wieder Veranstaltungen, die wir alle miteinander so schätzen, anzubieten.

Aus diesem Grund ist der vorliegende Gesetzesantrag, der vorsieht, dass ein Teil in Gutscheinen ausgegeben und der andere Teil in Bargeld zurückgegeben wird, so wichtig, um eine Wiedererstarkung des Musik-, Kultur- und Veranstaltungsbereiches in Österreich zu ermöglichen.

Liebe Kolleginnen und Kollegen vonseiten der SPÖ! Wir haben schon im Ausschuss über den Antrag, wonach die Minderjährigen oder die GIS-Gebühren-Befreiten eine Auszahlung bekommen sollen, diskutiert. Ich kann das grundsätzlich nachvollziehen, allerdings glaube ich, dass das vielen Veranstalterinnen und Veranstaltern in Öster­reich zusätzlichen bürokratischen Aufwand verursachen würde, und ich glaube nicht, dass wir den Veranstaltern auch noch diesen bürokratischen Aufwand überantworten sollten. (Zwischenruf des Abg. Drozda.)

Wir haben im Ausschuss auch darüber diskutiert, dass es natürlich unterschiedliche Veranstaltungen gibt, wobei die Kollegen von den Freiheitlichen und jene von der SPÖ sich wahrscheinlich nicht auf den gleichen Veranstaltungen treffen werden. Trotzdem möchte ich an die Kolleginnen und Kollegen noch einmal die Bitte aussprechen: Stimmt mit für diesen Gesetzesantrag, weil er diesem riesengroßen Wirtschaftsbereich in Österreich die Möglichkeit gibt, schnell wieder Veranstaltungen durchzuführen. (Bei­fall bei ÖVP und Grünen.)

Abschließend möchte ich noch einmal vor allem an die Kolleginnen und Kollegen von den Freiheitlichen folgenden Appell aussprechen: Investiert in Veranstaltungen und in Gutscheine und vielleicht doch lieber nicht in den Jörg-Haider-Gedenktausender! (Bei­fall bei ÖVP und Grünen. – Abg. Martin Graf: ... wirklich unterste Schublade!)

20.19

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Josef Schell­horn. – Bitte.