19.41

Abgeordneter Dr. Josef Smolle (ÖVP): Sehr geehrte Frau Präsidentin! (Ruf bei der SPÖ: Kurz, bitte!) Sehr geehrter Herr Bundesminister! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Im letzten Gesundheitsausschuss haben wir uns in sehr konstruktiver Weise mit verschiedenen Aspekten der Covid-19-Erkrankung befasst, und das ist auch wichtig, weil die Epidemie, die Pandemie noch nicht überstanden ist. Das ist ein ganz wesentlicher Punkt, und das hat nichts mit Angst zu tun. Ich bin nicht angstgesteuert. Würde ich mich vor jeder Infektion ängstigen, dann wäre ich nicht ausgerechnet Hautarzt geworden. (Beifall bei der ÖVP, bei Abgeord­neten der Grünen sowie des Abg. Kucher.)

Es geht um einen realistischen Blick auf das Risiko, dem wir nach wie vor ausgesetzt sind. Es ist enorm, was wir in Österreich unter Zusammenwirken aller Kräfte und aller Menschen hier in diesem Land erreicht haben, und wenn jetzt jemand hergeht und sagt: Schert euch nix mehr, alles vorbei; wurscht, weiter wie früher!, so gefährdet er das Erreichte, sabotiert es und bringt den wirtschaftlichen Aufschwung, der jetzt zaghaft beginnt – ich sage das Stichwort: Sommertourismus – in Gefahr. Wir müssen weiter achtsam sein, vernünftig sein, aufeinander achten! (Beifall bei ÖVP und Grünen sowie des Abg. Stöger.)

Ich möchte speziell auf einen Antrag eingehen, der auf Anregung der Kolleginnen und Kollegen der NEOS zustande gekommen ist, wofür ich herzlich Danke sage, der sich auf den Zusammenhang zwischen Umwelteinflüssen und dem Krankheitsverlauf be­zieht. Es ist ja bemerkenswert, dass der Krankheitsverlauf oft sehr, sehr unterschied­lich ist und auch unabhängig von den klassischen, definierten Risikogruppen oft sehr dramatisch, oft aber auch überraschend positiv verläuft. Da ist es wichtig, dass man sich mit der Frage auseinandersetzt, was die Umwelt dazu beiträgt.

Man denkt da natürlich zuerst einmal an Luftverschmutzung, an die Qualität der Ge­wässer, man denkt an Bodenschadstoffe, und dabei muss man natürlich berücksich­tigen, dass all das keine unabhängigen Faktoren sind, sondern dass sie verwoben sind mit anderen Faktoren, die ganz sicher einen Einfluss haben, wie den sozialen Ver­hältnissen, den beruflichen Bedingungen oder auch der Altersstruktur in unterschied­lichen Gegenden. Das heißt, es ist eine komplexe Geschichte, und es ist wichtig, dass wir da gute Daten sammeln – einerseits so kleinräumig, dass sie aussagekräftig sind, andererseits aggregiert genug, dass der Datenschutz gewahrt ist.

Was auch ganz wichtig ist: In Österreich haben wir Gott sei Dank relativ wenige Fälle, und damit wir zu aussagekräftigen Ergebnissen kommen, wird da die internationale Zusammenarbeit ganz, ganz wichtig sein.

Zum Abschluss möchte ich auf etwas zurückkommen, was ein altes Anliegen der Öster­reichischen Volkspartei ist, nämlich die ökosoziale Marktwirtschaft. Wir betonen immer wieder, dass Ökonomie und Ökologie kein Widerspruch sind. (Zwischenruf der Abg. Yılmaz.) Ich möchte einen Schritt weiter gehen: Ökonomie, Ökologie und Ge­sundheit bedingen einander. – Danke. (Beifall bei ÖVP und Grünen. – Ruf bei der SPÖ: Demnächst haben die NEOS ... Sozialsprecher!)

19.44

Präsidentin Doris Bures: Als Nächster gelangt Herr Abgeordneter Dietmar Keck zu Wort. – Bitte.