22.58

Abgeordneter Yannick Shetty (NEOS): Das ist jetzt explizit keine tatsächliche Be­richtigung, aber ich möchte in meinen Ausführungen einiges berichtigen, was hier einfach falsch dargestellt wurde.

Also zum ersten Punkt – vielleicht trennen wir diese beiden Punkte –: Was tatsächlich stimmt, ist – wo ist Frau Kollegin Kugler? –, dass wir vergangene Woche telefoniert haben. Das stimmt. Ich habe zwar kein Zitat von Ihnen weitergegeben, aber ich habe im Kontext etwas aus dem Ausschuss mit einem Journalisten besprochen. Nennen wir es einen Anfängerfehler eines neuen Abgeordneten. (Zwischenrufe bei der ÖVP.) Ich glaube, es ist kein Kapitalverbrechen, dass man etwas im Kontext aus einem Ausschuss auch nach außen trägt.

Ich habe die Ansicht, das habe ich Ihnen auch gesagt, dass man zu dem, was man im Ausschuss sagt – natürlich ist ein Ausschuss vertraulich (Abg. Scherak: Ist er ja nicht!); das ist übrigens auch etwas, was wir ändern möchten –, dass man zu der politischen Überzeugung ja auch grundsätzlich stehen können muss.

Ich habe nicht, wie Sie gesagt haben, ein Zitat weitergegeben, sondern im Kontext vielleicht etwas falsch vermittelt. Ich habe auch gesagt, das tut mir leid, deswegen überrascht es mich, dass Sie das hier jetzt wieder groß ausbreiten.

Worum es aber eigentlich geht, und das zeigt ja Ihr Redebeitrag ganz gut: Es wird mit unterschiedlichen Methoden und unterschiedlichen Angriffen versucht, das, für das man wirklich steht, zu vernebeln. Das zeigt dieses Beispiel mit dem Ausschuss, das zeigt auch das andere Beispiel, das Sie genannt haben. Sie versuchen, das, für das Sie wirklich eintreten, zu verschweigen. Ich respektiere Ihre Ansicht, die eine andere als die meine ist, die – ich würde sie erzkonservative Ansicht nennen – einfach Ihre Ansicht ist, die sich in einem ganz anderen Spektrum bewegt als die meine.

Ich respektiere sie, aber Sie trauen sich nicht, öffentlich dazu zu stehen. (Beifall bei NEOS und SPÖ sowie der Abg. Blimlinger. – Zwischenrufe bei der ÖVP.)

Sie haben überraschenderweise nicht Ihre Aussage zu Polygamie und zur Geschwister­ehe berichtigt. Sie haben sie nicht berichtigt, weil sie auch nicht berichtigenswert ist, weil sie nämlich so getätigt wurde. Stehen Sie zu Ihren Aussagen! Stehen Sie zu Ihren Haltungen! (Abg. Wöginger: Das tut sie eh!)

Die Leute sollen das wissen, die Menschen in Österreich (Zwischenruf der Abg. Pfurtscheller), die 2015 zu 67 Prozent die Ehe für alle befürwortet haben. Sie haben ja in unserem Telefonat auch gesagt, Sie sind eine Volkspartei und Sie vertreten das Interesse des Volkes. (Zwischenrufe bei der ÖVP.) Das Volk hat damals zu mehr als zwei Dritteln die Öffnung der Ehe befürwortet und nicht solche Aussagen, wie Sie sie getätigt haben. (Abg. Wöginger: Aber ein Drittel hat es nicht gemacht!) Stehen Sie zu Ihren Aussagen, damit die Menschen, die Sie wählen, auch wissen, wen sie wählen! (Beifall bei NEOS und SPÖ sowie der Abg. Tomaselli. – Abg. Martin Graf: Eine Bezie­hungskiste der besonderen Art!)

23.00

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort ist niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen.

Wünscht die Berichterstatterin ein Schlusswort? – Das ist nicht der Fall.