18.53

Abgeordnete Petra Wimmer (SPÖ): Frau Präsidentin! Frau Ministerin! Hohes Haus! Frau Ministerin, es ist sehr erfreulich, dass Sie sich darauf freuen, wenn das Gesund­heitsministerium die Maßnahme hinsichtlich des Tragens des Mund-Nasen-Schutzes für die Mitarbeiter in der Gastronomie lockert, aber wir haben hier vor ein paar Stunden – es ist noch nicht sehr lange her – über einen Entschließungsantrag einer Oppositions­partei zu genau diesem Thema abgestimmt, und die Regierungsparteien haben dagegen gestimmt – also das ist schon ein bissl absurd! (Beifall bei der SPÖ.)

Nun zum Tourismusbericht: Eine riesige Branche wurde hart getroffen und findet sehr, sehr schwer in die Normalität zurück. Auch die Messen sind ein wichtiger Teil der Touris­muswirtschaft, und das ist natürlich insbesondere für meine Heimatstadt, die Messestadt Wels, ein sehr wesentlicher Wirtschaftsfaktor. Die Messen beschäftigen neben vielen eigenen MitarbeiterInnen auch jede Menge Zulieferfirmen, Sicherheitsunternehmen, Reinigungsbetriebe, Gastronomiebetriebe, Messebauer, Logistiker und vieles, vieles mehr. Für viele dieser Firmen sind die Messen die Geschäftsgrundlage und diese Grund­lage wurde ihnen natürlich über die letzten Monate zur Gänze entzogen.

Für andere Unternehmen ist der direkte Messeverkauf das Geschäftsmodell. Öster­reichweit sprechen wir da von 7 000 Firmen, deren komplette wirtschaftliche Grundlage weggebrochen ist; davon sind 20 000 Menschen betroffen, die in Kurzarbeit gegangen oder arbeitslos geworden sind. Auch für die regionale Wirtschaft und den Tourismus sind die Messen ein ganz wesentlicher Faktor. Sie produzieren eine Umwegrentabilität mit dem Faktor fünf bis sieben. Das sind gewaltige Zahlen. Der Gesamtumsatz der Messen liegt bei 200 Millionen Euro und der indirekte Umsatz bei 1,4 Milliarden Euro jährlich.

Die Forderung der österreichischen Messen nach klaren Regeln für den Neustart nach der Krise wurde lange nicht erfüllt und blieb ungehört. Jetzt, vor wenigen Tagen, konnte die Branche aufatmen, denn endlich gibt es Rechtssicherheit und Klarheit darüber, dass Messen und Kongresse wieder stattfinden können, und das ist für diese eine große Er­leichterung.

Der Masterplan für Tourismus ist aus den bekannten Gründen überholt. Die massiven Auswirkungen der Coronakrise auf diesen großen und wichtigen Wirtschaftszweig sind darin noch nicht berücksichtigt.

Meine sehr geehrter Damen und Herren, jetzt braucht es volle Unterstützung und Hilfe für die Betriebe, Hilfe, die auch ankommt, und es braucht ehestmöglich einen neuen, realistischen Masterplan für den Tourismus in Österreich. Vielen Dank. (Beifall bei der SPÖ.)

18.56

Präsidentin Doris Bures: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Gerald Hauser. – Bitte.