13.42

Abgeordneter Clemens Stammler (Grüne): Herr Präsident! Sehr geehrte Frau Bundes­minister! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Liebe Zuhörerinnen und Zuhörer! Ja, Art und Weise, wie wir Grüne für den Wald kämpfen, haben sich geändert. Ich weiß noch, als ich als Kind – aufgewachsen in einer Industriegemeinde – mit einem Transparent ge­standen bin und gegen den sauren Regen demonstriert habe. Das ist uns damals ge­lungen, die Industrie hat mittlerweile Filteranlagen, und der saure Regen ist Schnee von gestern, weitestgehend zumindest.

Was sich nicht geändert hat, ist die Wichtigkeit des Waldes in seiner Funktion; im Ge­genteil, die hat eher zugenommen. Wenn ich daran denke, dass der Wald Österreichs circa 985 Tonnen Kohlenstoff speichert, dann muss ich sagen, das ist nicht vernach­lässigbar, und zwar in beiden Richtungen nicht.

Erstens, und das ist die schlechte Nachricht, wird der Kohlenstoff auch wieder freigege­ben. Das heißt, das Holz, das – wie gerade – vom Borkenkäfer befallen ist oder bei hef­tigen Stürmen umfällt, muss verwertet werden, sonst haben wir dann einen Negativef­fekt. Genau dazu dient dieses Wald- und Forstpaket, wobei ich aber eindeutig nicht meine Zustimmung gebe, dass diese 350 Millionen Euro reichen werden. Sie werden genau dort nicht reichen, wo die Jagdpacht mehr Einnahmen bringt als die Forstwirt­schaft, und das betrifft den Schutzwald. In diesem Bereich brauchen wir unbedingt noch Maßnahmen, wobei diese Maßnahmen eher nicht in unseren Händen liegen. Diese Maß­nahmen kann man in Jagdgesetzen treffen, um weggehend von einer Traditionsjagd hin zu einer Ökojagd zu kommen.

Wir wissen ganz genau, laut Bundesforste werden die Waldschäden in Österreich mit circa 220 Millionen Euro beziffert. Wir bekommen genau dort die Bäume nicht hoch, wo wir sie brauchen, im Schutzwald, und wir bekommen auch genau die Arten von Bäumen nicht hoch, die wir unbedingt brauchen: die klimatauglich sind. Das sind zum Beispiel Eichen, Tannen oder auch Bergahorn.

Wir haben in Österreich eine der größten Wildpopulationen Europas, und auch das muss zum Thema gemacht werden.

Ich freue mich zwar auf der einen Seite über das Wald- und Forstpaket des Bundes, andererseits bitte und appelliere ich aber auch an die Bundesländer, eine moderne Jagd zuzulassen und in ihren Jagdgesetzen endlich das Mariazeller Abkommen zu veran­kern. – Danke. (Beifall bei den Grünen.)

13.45

Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort ist dazu niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen.

Wünscht der Herr Berichterstatter ein Schlusswort? – Das ist nicht der Fall.

Wie vereinbart verlege ich die Abstimmungen an den Schluss der Verhandlungen über die Vorlagen des Ausschusses für Wirtschaft, Industrie und Energie.