17.26

Abgeordnete Katharina Kucharowits (SPÖ): Frau Präsidentin! Geschätzter Herr Mi­nister! Lieber Kollege Taschner, ich würde das, was Sie in den letzten 5 bis 6 Minuten hier vom Redner- und Rednerinnenpult aus kundgetan haben, gerne ein bisschen fort­setzen. Ich denke, das Wichtigste wäre einmal – mit Verlaub –, die Angst vor der Mathe­matik zu nehmen. Sie haben jetzt mit Ihrem Versuch, glaube ich, nicht in diese Kerbe geschlagen, sondern der ist meiner Meinung nach in eine andere Richtung gegangen. Ich glaube, die Hauptaufgabe wäre, endlich einmal davon wegzukommen, dass Mathe­matik das Angstfach schlechthin ist.

Es ist daher gut, dass die Matura sozusagen adaptiert wird, und ich möchte vor allem Kollegen Eichmair, den Sie erwähnt haben – Michael Eichmair, Professor an der Uni Wien –, besonders hervorkehren, der ein grandioses Projekt auf die Füße gestellt hat, nämlich Mathematik macht Freu(n)de. Das ist wirklich etwas, bei dem man sich gegen­seitig unterstützt, den SchülerInnen durch Studierende schon die Angst nimmt. Das muss noch mehr in den Vordergrund gestellt und noch mehr von der Politik gefördert und unterstützt werden. (Beifall bei der SPÖ.)

Jetzt aber zurück zur Materie: Es liegt uns ja wieder einmal eine Mixtur von Gesetzes­materien vor, ein Sammelgesetz. Geschätzte Kollegen und Kolleginnen von den Regie­rungsfraktionen, wir haben das von dieser Stelle aus schon oft kundgetan: Bitte hören Sie mit diesen ständigen Sammelgesetzen auf! Ich frage Sie: Was hat die Ausbildung der ElementarpädagogInnen – frühkindliche Erziehung – mit diversen Anrechnungen, mit Prüfungstaxen beziehungsweise mit der neuen Oberstufe zu tun? Darf ich Sie das fragen: Was konkret? Warum sind Sie wieder einmal diesen Weg gegangen? Und dazu kommt ja noch Folgendes: Einige Materien aus diesem Sammelpaket waren in Begut­achtung, aber in verkürzter Begutachtung – statt der sechs Wochen nur drei Wochen –, andere gar nicht. Warum gehen Sie so mit dem Parlament um? Ich verstehe es nicht! Warum machen Sie das in dieser Form? (Beifall bei der SPÖ.)

Wir werden trotz dieser Kritik dem Gesetzespaket unsere Zustimmung geben. Ich möch­te aber trotzdem zwei Aspekte beziehungsweise zwei Gesetzesmaterien noch einmal kurz herausgreifen: Das eine ist die Verankerung des Lehrgangs für Früherziehung. Es ist positiv, dass ElementarpädagogInnen eine weitere Qualifikation für Kinderkrippen, Krabbelstuben bekommen – das ist ganz zentral, denn es liegen nun einmal Welten zwischen Null- bis Zweieinhalb-, Dreijährigen und Zweieinhalb- bis Sechsjährigen, was die Bildung anlangt. Das ist also wirklich positiv.

Wann aber geht es denn endlich los mit der stärkeren Wertschätzung, indem man die ElementarpädagogInnen endlich sozusagen auf die tertiäre Ebene hebt? Wann kommt das, Herr Minister? Damit wäre nämlich nicht nur der Applaus verbunden, der sehr wert­schätzend war, sondern endlich auch eine höhere, gerechtere Bezahlung, und das braucht es dringend. (Beifall bei der SPÖ.)

Ein zweiter Aspekt – ich frage Sie dazu ganz offen, ich habe Sie das auch im Ausschuss gefragt –: die neue Oberstufe. Die ursprüngliche Variante zielt ganz klar darauf ab, dass die SchülerInnen explizit gefördert werden – Talenteförderung und vieles mehr. Was Sie jetzt in dem Gesetzespaket machen, ist, das wieder zu verschieben, rauszuschieben, irgendwo hinzuschieben. Wir verlangen als Parlament, als Ausschuss endlich die Eva­luierung der neuen Oberstufe. Diese liegt nämlich seit März auf dem Tisch. Wo ist sie? Wir fordern an dieser Stelle die Veröffentlichung.

Liebe SchülerInnen, ich wünsche euch einen grandiosen Sommer! Genießt es nach die­ser schwierigen Zeit, erholt euch und lasst es euch gut gehen! (Beifall bei der SPÖ. – Ruf bei der FPÖ: Die Schüler nicht? Nur die Schülerinnen?)

17.30

Präsidentin Doris Bures: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Hermann Brückl. – Bitte.