18.11

Abgeordnete Edith Mühlberghuber (FPÖ): Frau Präsident! Sehr geehrter Herr Bun­desminister! Sehr geehrte Damen und Herren! Das Pilotprojekt Sommerschule 2020 soll neu sein, es soll jetzt gesetzlich verankert werden. Es soll nicht nur eine Covid-19-Maß­nahme bleiben, sondern auch in den Jahren danach weitergeführt werden. Ich möchte schon daran erinnern, dass die Sommerschule keine Erfindung der ÖVP ist. Die Som­merschule stand schon im Regierungsprogramm 2017, daher ist sie keine Erfindung der ÖVP, sondern es wird jetzt endlich umgesetzt, was wir schon jahrelang fordern. (Zwi­schenruf der Abg. Yılmaz.)

Ja, es ist auch notwendig, dass die Schülerinnen und Schüler vor Schulbeginn im Herbst die Möglichkeit haben, unterrichtet zu werden, weil ganz besonders durch die Schul­schließungen aufgrund von Covid-19 Lerndefizite entstanden sind. Die Lehrerinnen und Lehrer haben sich bemüht, sie haben ihr Bestes gegeben. Das war für das Lehrpersonal genauso eine Herausforderung wie auch für die Eltern, die mit ihren Kindern zu Hause die Lernübungen, die Hausübungen gemacht haben. Es war eine große Herausforde­rung, und deshalb kann man immer wieder nur Danke sagen für diese großartige Arbeit, die – neben jener der Lehrerinnen und Lehrer – zu Hause geleistet worden ist. (Beifall bei der FPÖ.)

Es ist ein Unterschied, ob in der Klasse, in der Schule unterrichtet wird oder ob per Vi­deobotschaft, per Whatsapp oder per E-Mail unterrichtet wird. Man stelle sich einmal vor, wir haben eine Ausschusssitzung oder wir haben Plenarsitzung und wir kommunizie­ren über Whatsapp, über E-Mail oder per Videobotschaft oder Videokonferenz. – Das wäre nicht möglich. Den Kindern hat man das aber zugemutet, und das war eine enorm schwierige Aufgabe.

Ja, die Kinder haben Aufholbedarf, und daher begrüßen wir das Modell Sommerschule, aber nicht nur für Schülerinnen und Schüler mit Aufholbedarf, sondern für alle. Wir wol­len, dass alle, die die Sommerschule besuchen wollen, die Möglichkeit dazu haben, und nicht nur jene, die in Deutsch Aufholbedarf oder eben eine Schwäche – eine Deutsch­schwäche, eine Leseschwäche – haben. Da werden ja wirklich nur Schüler mit Migra­tionshintergrund angesprochen. Wir wollen das für alle Schüler und Schülerinnen; alle Kinder sollen diese Möglichkeit haben. Das Angebot soll unserer Vorstellung nach viel mehr umfassen. Es soll auch Mathematik eingebunden werden, es sollen viele Schüle­rinnen und Schüler die Möglichkeit haben, einen Nutzen daraus zu ziehen.

Wenn ich mir unseren Antrag und jenen der ÖVP anschaue und die zwei vergleiche, so ist unser Antrag wesentlich konkreter als jener der ÖVP. Wir wollen die Voraussetzung schaffen, damit ab Sommer 2021 eine gut geplante Sommerschule für alle Schülerinnen und Schüler bis zur 8. Schulstufe stattfinden kann.

Mein Kollege Hermann Brückl hat die einzelnen Punkte schon erwähnt: ein breites Ange­bot mit mehreren Unterrichtsgegenständen, nicht nur Deutsch; es muss gesichert sein, dass keine Kosten für die Schülerinnen und Schüler entstehen; es muss ausreichend Lehrpersonal vorhanden sein und vor allem muss es auch eine ordentliche Bezahlung der eingesetzten Lehramtsstudenten – zumindest in der gleichen Höhe wie für die außer­ordentlicher Zivildiener – geben.

Zusammengefasst: Die Sommerschule soll ein Angebot an alle Schüler und Schülerin­nen sein, damit die Kinder gut ins neue Schuljahr starten können. (Beifall bei der FPÖ.)

18.15

Präsidentin Doris Bures: Nun gelangt Herr Abgeordneter Gerald Hauser zu Wort. – Bitte.