16.23

Abgeordnete Dipl.-Ing. Olga Voglauer (Grüne): Spoštovana Visoka Hiša! Herr Präsi­dent! Sehr geehrte Frau Bundesministerin! Ja, es geht um eine Novellierung, um eine Implementierung der EU-Kontrollverordnung beim Pflanzenschutzmittelgesetz und ge­nauso beim Futtermittelgesetz, und dem ist auch nichts zu entgegnen.

Natürlich freuen wir uns schon auf eine Rückmeldung der Europäischen Kommission, die besagen würde, dass Glyphosat auch in Österreich verboten ist. Jetzt gilt es, abzu­warten, und ja, wahrscheinlich wird es im November so weit sein, dass wir wissen, wie wir hier weitertun können. (Abg. Leichtfried: Die Europäische Kommission wird das nicht entscheiden, das entscheidet der Europäische Gerichtshof!) – Sie haben recht, Herr Kollege Leichtfried, es entscheidet der Europäische Gerichtshof.

Es ist aber schon auch wichtig, wenn wir über Futtermittel reden, dass wir uns überlegen, wie wir es in Österreich langfristig schaffen, weg von der Gentechnik hin zu einer Eiweiß­versorgung bei Futtermitteln zu kommen, die rein aus Österreich beziehungsweise aus dem europäischen Raum kommt. Das wird zukünftig ein wichtiges Thema sein. Es wird für uns wichtig sein, an der Eiweißstrategie weiterzuarbeiten, hier heimische Eiweiß­früchte anzubauen. – Das haben wir uns ja auch so ins Regierungsübereinkommen hi­neingeschrieben.

Es ist nebenbei, wenn wir über Pflanzenschutzmittel reden, genauso wichtig, zu überle­gen, welche Sorten wir züchten, was wir in Österreich anbauen, wie wir allein durch die Züchtung dorthin kommen, dass wir weniger Pestizide brauchen. Auch dazu findet sich ein klares Bekenntnis im Regierungsübereinkommen, nämlich dass wir heimische Saat­züchtungsunternehmen unterstützen und auch die Entwicklung von samenfesten Sorten weiter vorantreiben.

Lassen Sie mich noch einmal darauf hinweisen, dass die Gentechnikfreiheit ganz we­sentlich sein wird! Wir haben eine große Diskussion in unserer Gesellschaft zur Her­kunftskennzeichnung bei unseren Lebensmitteln, und wer ein gutes Lebensmittel zu sich nimmt, weiß, wie wichtig alle vorgelagerten Bereiche sind. Das heißt: Wo lebt und wie wird das Tier behandelt, das letztendlich zu Fleisch weiterverarbeitet wird? Was hat die­ses Tier zu sich genommen? Wie werden bei uns Futterbau, Gemüsebau gestaltet? – Diese Herkunftskennzeichnung bedingt gleichzeitig, dass wir uns gut überlegen, wie wir zukünftig auf unseren Markt solcherart einwirken können, dass wir einwandfreie heimi­sche Futtermittel produzieren, somit gute Lebensmittel und letztendlich dadurch auch eine Pestizidreduktion erreichen.

Es gibt eine Form der Landwirtschaft, die ohne Pestizide auskommt und gentechnikfrei produziert, das ist die biologische Landwirtschaft.

Ich denke, es soll ein Fünfparteienzusammenschluss sein, wenn wir sagen, die Zukunft liegt in der biologischen, nachhaltigen und umweltschonenden Landwirtschaft, die gleich­zeitig auch unser Klima schont. – Danke. (Beifall bei den Grünen sowie der Abgeord­neten Strasser und Prinz.)

16.26

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Köstinger. (Ruf: Frau Ministerin!) Frau Ministerin! – Bitte, das Wort steht bei dir.