19.52

Abgeordnete Mag. Ruth Becher (SPÖ): Frau Präsidentin! Frau Präsidentin des Rech­nungshofes! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich persönlich freue mich, dass wir am Ende von drei Tagen mit Sitzungen und Diskussionen ein wirklich würdiges The­ma auf der Tagesordnung haben. Der Bericht, dem ich mich widmen möchte, beschäftigt sich mit der Nationalbibliothek. Der Stellenwert, den diese Einrichtung hat, ist enorm und ist mit keiner anderen Bibliothek zu vergleichen; es handelt sich da vielmehr um öster­reichische Identität, um einen Fingerabdruck der österreichischen Identität.

In der Nationalbibliothek werden alle zeitgenössischen Druckwerke, die in Österreich erscheinen, an einer Stelle gesammelt, die Österreichische Nationalbibliothek ist aber auch ein dienstleistungsorientiertes Kompetenzzentrum, Treffpunkt vieler Studierender und Forschender. Es handelt sich dabei um 12,25 Millionen Bücher und Objekte, und das ist eine Verdoppelung gegenüber dem Beginn unseres Jahrtausends.

Die Kritikpunkte des Rechnungshofes sind: Mängel bei der Dokumentation, die Gewinn- und Verlust-Rechnung sowie Inventarisierung des Sammelguts – und das ist, das wurde heute schon öfters erwähnt, zum Großteil schon in Behandlung, ist auch schon in Erle­digung beziehungsweise fertig. Eine Forderung, die die SPÖ gestellt hat, nämlich nach Digitalisierung der Inventarbücher der Papyrussammlung, ist auch bereits umgesetzt.

Google digitalisiert auf Basis eines Vertrages für die ÖNB 600 000 gemeinfreie Bücher – einerseits wird damit das Wissen gratis zur Verfügung gestellt, aber das allein schützt natürlich nicht das österreichische Gedächtnis, daher ist andererseits die Frage der La­gerung doch sehr wichtig. Der Tiefenspeicher unter dem Burggarten ist voll, das wurde schon kurz angesprochen, das heißt, es wird nach außen gelagert und es konnte jetzt, da dieser Tiefenspeicher auf dem Heldenplatz nicht in Angriff genommen wird, anders gelöst werden, was sehr erfreulich ist.

Die über 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Österreichischen Nationalbibliothek können sicher sein, dass sie hier im Nationalrat bei sehr vielen Abgeordneten Unterstüt­zung finden. – Vielen Dank. (Beifall bei der SPÖ sowie der Abg. El-Nagashi.)

19.55

Präsidentin Doris Bures: Nun hat sich Präsidentin des Rechnungshofes Margit Kraker zu Wort gemeldet. – Bitte, Frau Präsidentin.