16.59

Abgeordnete Martina Kaufmann, MMSc BA (ÖVP): Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Bundeskanzler! Werte Ministerinnen! Werte Kolleginnen und Kollegen hier im Hohen Haus, vor allem aber auch liebe Zuseherinnen und Zuseher zu Hause! Wir haben als Unternehmerinnen und Unternehmer harte Wochen hinter uns. Es ist keine leichte Zeit, um am Ende des Monats die Gehälter und Löhne an unsere Mitarbeiter auch aus­be­zahlen zu können. Starke Maßnahmen dieser Bundesregierung haben dazu beige­tragen, dass dies möglich ist. Mit Kurzarbeit konnten diese Täler überbrückt werden und mit dem Fixkostenzuschuss weitere Zahlungen ermöglicht werden, sodass unsere Betriebe wirklich Licht am Ende des Tunnels sehen können.

Es ist heute auch schon einige Male gefallen, dass es aber jetzt auch wichtig ist, die richtigen Maßnahmen für die Zukunft zu setzen. Es ist jetzt wichtig, dort zu investieren, damit Kurzarbeit, wo sie notwendig ist, auch weiter besteht. Es ist jetzt wichtig, auch in Weiterqualifizierung zu investieren, so wie das auch Ministerin Aschbacher bereits angekündigt hat. (Präsidentin Bures übernimmt den Vorsitz.)

Warum ist das so wesentlich? – Die Zahlen sind heute auch schon gefallen: Wir haben im Moment 12 000 offene Lehrstellen in Österreich, aber nur 10 000 Lehrstellen­suchende. Jede Unternehmerin, jeder Unternehmer, den ich im Moment treffe oder mit dem ich tele­foniere, sucht händeringend nach Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. (Beifall bei der ÖVP.)

Ich selbst suche für mein Unternehmen sowohl Lehrlinge als auch Fachkräfte, aber sie sind am Markt einfach nicht zu bekommen. Es ist genau das Wichtige, dass wir jetzt die richtigen Rahmenbedingungen dafür schaffen, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die auf der Suche sind, die vielleicht jetzt auch im Endspurt von einer Kurzarbeit sind und nachher nicht weiterbeschäftigt werden können, so umqualifiziert werden, dass die Unternehmerinnen und Unternehmer, die Mitarbeiter suchen, auch fündig werden und wir genau dieses Delta in Österreich auch schließen können. Ich glaube, werte Kolle­ginnen und Kollegen hier im Hohen Haus, es sollte unser gemeinsames Bestreben, unsere gemeinsame Motivation sein, dass wir möglichst viele Menschen in Beschäfti­gung bringen.

Eines möchte ich Frau Kollegin Herr und auch einigen anderen Vorrednern der SPÖ aber schon noch sagen: Man könnte immer glauben, die öffentliche Hand ist die Hand, die die Arbeitsplätze schafft, die dafür da ist, dass Beschäftigung ermöglicht wird. (Zwi­schenruf bei der SPÖ.) – Nein, es sind die Unternehmen, die das tun, und ich glaube, hier ist es wichtig, Mut zu machen und ihn nicht irgendwie jemandem abzusprechen. Machen Sie gemeinsam vielen jungen Menschen Mut – und das ist mir als Lehrlings­sprecherin besonders wichtig –, auch den Weg in die duale Berufsausbildung zu gehen, denn wir brauchen diese Fachkräfte auch morgen in unserem Land. (Beifall bei der ÖVP.)

Schaffen wir also gemeinsam die Rahmenbedingungen für eine freie und ökosoziale Marktwirtschaft und arbeiten wir nicht dagegen! (Beifall bei der ÖVP.)

17.02

Präsidentin Doris Bures: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Michael Schnedlitz. – Bitte.