15.45

Abgeordneter Ing. Markus Vogl (SPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Hohes Haus! Ich glaube, die Geschichte von Herrn Kollegen Schallmeiner hat recht anschaulich ver­deutlicht, wie es in der gelebten Praxis ausschaut. Ich glaube, viele von uns haben Pro­bleme, auf einen Griff den Impfpass zu finden. Viele von uns sind sich wahrscheinlich nicht ganz hundertprozentig sicher, ob wirklich alle Impfungen eingetragen sind. Viele von uns haben vielleicht auch mehr als einen Impfpass. Und all diese Probleme löst der elektronische Impfpass.

Man sollte aber auch auf den wichtigen Aspekt hinweisen, dass Impfen etwas ist, das vorbeugt. Die WHO schätzt, dass dadurch, dass geimpft wird, ungefähr 2 bis 3 Millionen Menschen im Jahr weniger sterben, und wir könnten noch viel mehr Menschen das Le­ben retten, wenn wir die Durchimpfungsrate erhöhen würden. Die WHO spricht da von circa 1,5 Millionen Menschen.

Kollege Schallmeiner hat aber auch einen wesentlichen Aspekt angesprochen, es geht um das Vertrauen der Menschen in die Impfung. Jetzt wissen wir, dass Menschen, die sich impfen lassen, in unserer Gesellschaft so etwas wie ein Schutzschild sind, der be­wirkt, dass sich Epidemien weniger gut verbreiten können, dass gefährliche Krankheiten wie Masern in Österreich beinahe gänzlich ausgestorben sind. Menschen, die sich imp­fen lassen, schützen auch die Menschen, die nicht geimpft sind. Darum ist es so wichtig, dass wir in der Bevölkerung ein hohes Vertrauen haben, wenn es ums Impfen geht. (Beifall bei der SPÖ.)

Jetzt richtet sich natürlich bei der Coronapandemie die eine Hoffnung, um sie bekämpfen zu können, auf einen wirksamen Impfstoff. Ich sage einmal, Bilder, auf denen ein russi­scher Präsident seine Tochter schnell einmal impfen lässt, um zu beweisen, dass das Mittel ungefährlich ist, stärken nicht das Vertrauen der Menschen, dass das wirklich ge­scheit ist.

Darum ist es wichtig, hier wirklich um das Vertrauen der Menschen zu kämpfen, dafür zu sorgen, dass alles gut abgesichert ist. Ich habe dabei ein bissel eine Befürchtung, denn wenn wir das heurige Jahr Revue passieren lassen, erkennen wir, dass vom Bun­deskanzler eine durchaus sinnvolle Contacttracingapp am Altar des politischen Alltagsle­bens geopfert worden ist, dass eine sinnvolle Ampellösung ebenfalls vom Bundeskanz­ler abgeschossen wurde. Ich möchte nicht erleben, dass eine sinnvolle Impflösung, die uns helfen würde, die Covid-Pandemie zu begrenzen, ebenfalls vom Bundeskanzler ab­geschossen wird.

Achten wir darauf, das Vertrauen, das die Bevölkerung in Impfungen hat, nicht zu er­schüttern! Es ist ein wichtiges Gut, das wir haben. (Beifall bei der SPÖ.)

15.48

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Saxin­ger. – Bitte.