20.23

Abgeordnete Mag. Eva Blimlinger (Grüne): Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kol­leginnen und Kollegen! Sehr geehrte Damen und Herren zu Hause vor den Bildschirmen oder Screens! Wir beschließen heute eine Erhöhung des Coronahilfsfonds im Künstler-Sozialversicherungsfonds von 5 auf 10 Millionen Euro, was mich besonders freut, weil in diesem Fonds insbesondere jene ansuchen können, die bei allen anderen Fonds Schwierigkeiten haben, weil ihre Einkommen und ihre Beschäftigungen so heterogen sind, die Einkommen so niedrig sind, dass es schwierig ist, in andere Fonds hineinzu­kommen.

Zur einer Erzählung, die sich eingebürgert hat, nämlich dass die Künstler und Künst­lerinnen als Letzte etwas bekommen haben, kann ich nur sagen: Wenn man sich an die Fakten hält, waren sie die Ersten, die etwas bekommen haben, weil der Künstler-So­zialversicherungsfonds schon im März, Mitte März begonnen hat auszuzahlen; in der ersten Phase mit 2,1 Millionen Euro, in der zweiten Phase, die ab 10. Juli gelaufen ist, sind es 2,8 Millionen Euro. Es gibt noch Anträge, die wir gerne bearbeiten würden, da sie die Voraussetzungen erfüllen, und daher haben wir uns entschlossen, diesen Fonds auf 10 Millionen Euro zu erhöhen.

Ich erwähne noch ein paar andere Maßnahmen im Bereich Kunst und Kultur. Beim Über­brückungsfonds sind ungefähr 5 500 Anträge erledigt, die meisten von ihnen positiv; auch da versuchen wir, noch eine Änderung zu kriegen. Die Kollegen Schellhorn und Drozda geben morgen eine Pressekonferenz, in der sie die Frage stellen: „Stirbt die Kul­tur den stillen Corona-Tod?“ – Selbstverständlich nicht!

Wenn Sie sich ein bisschen umschauen, sehen Sie, dass von Bregenz bis Eisenstadt die Kultur lebt: Peter Fischli im Kunsthaus Bregenz; die Klangspuren in Schwaz in Tirol; die Grenze in St. Jakob/Šentjakob – ein wunderbares Projekt –; der Steirische Herbst; „Graffiti & Bananas“; die Ars Electronica in Oberösterreich; „Ich bin im Bilde“ im Periscope und „Freak the Funk!“ in Salzburg, „Magda Leeb – Die Kaiserin von Österreich“, ein Ka­barett in Eisenstadt; „Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull“ im Landestheater Nie­derösterreich; Europaballett St. Pölten.

In Wien ist wie immer am meisten, da kann ich natürlich nur ein paar aufzählen: die Design Week eröffnet morgen; die Parallel Vienna; die Vienna Contemporary; Sie kön­nen in der Oper „Madama Butterfly“ sehen; „Die lustige Witwe“; im Theater „Der deutsche Mittagstisch“ von Thomas Bernhard; Sie können im Sonnwendviertel in Favoriten „Jattle, BAM and Poetry“ von Danceability sehen; Huggy Bears; Filmmatineen; was auch im­mer. – Das heißt, die Kultur lebt.

Einigen Kolleginnen und Kollegen hier würde ich insbesondere die großartige Ausstel­lung „Nach der Flucht“ in der Hauptbücherei Wien anempfehlen. Das ist ein wunderbares Beispiel dafür, wozu es führen kann, wenn Österreich Flüchtlinge aufnimmt, wie sie sich in das Land integrieren und wie ihre Karriere verläuft.

Und im Übrigen bin ich selbstverständlich noch immer dafür, dass die Windisch-Kaserne in Klagenfurt in Richard-Wadani-Kaserne umbenannt werden soll. (Beifall bei den Grü­nen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

20.27

Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort gelangt Abgeordneter Mag. Thomas Drodza. – Bitte, Herr Abgeordneter.