13.30

Abgeordnete Ing. Mag. (FH) Alexandra Tanda (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Hohes Haus! Sehr geehrte Damen und Herren vor den Bildschirmen, zu Hause via Live­stream und wo auch immer noch die Geduld herrscht, uns zuzuhören! Seit fast einem Jahr kämpft die gesamte Welt gegen das Coronavirus, und wir sind alle müde: müde vom Einhalten der Regeln und der Beschränkungen, müde von den Umständen, die un­ser aller Leben belasten. Das ist menschlich, das ist verständlich.

Nicht verständlich hingegen ist mir, dass man sich mit martialischer und spaltender Spra­che gegen Schritte stemmt, die wieder ein normales, gesellschaftliches und sicheres Miteinander ermöglichen. Daher ist es für mich auch unverständlich, warum diese Ge­setzesänderung von der FPÖ nicht mitgetragen wird. Bei manchen Redebeiträgen kommt mir da ein Liedtext ins Ohr – ich kann nichts dafür, das passiert ‑: „Es tuat so weh, wenn ma verliert“.

Mit dieser Impfung bekommen wir alle unser normales, altes, gewohntes Leben zurück, nach dem wir uns alle sehnen. Bis aber eine ausreichende Durchimpfungsrate erreicht wird, wird nur das konsequente Testen und Nachverfolgen die Überlastung der Kranken­häuser und die Infektionszahlen eindämmen.

Es gibt sehr wohl eine Impfstrategie und es gibt auch eine Teststrategie. In meinem Heimatbundesland Tirol werden bis Ende dieser Woche die ersten Zehntausend Tirole­rinnen und Tiroler die erste Impfdosis erhalten haben, und parallel zum Impfen wurde die Testkapazität in Tirol auf bis zu 50 000 Tests pro Tag erhöht.

In Bezug auf das Wort Reintesten oder wie auch immer man das dann nennen will: Was ist bitte so freiheitsraubend am Testen, bevor man zu einem Konzert geht? Man bucht ein Ticket auf seinen Namen, wie man das schon immer gemacht hat, und hat zusätzlich zum QR-Code für das Ticket noch einen Nachweis über einen negativen Test. Alle Daten werden nach dem Eventbesuch wieder gelöscht. Im Gesetzestext steht klar und deutlich: „Eine Aufbewahrung des Nachweises und des Identitätsnachweises ist unzulässig“, und ich vertraue auf unsere Gesetzgebung.

Oder: Was ist so einschränkend, wenn sich die Angehörigen einer Berufsgruppe, bei der es täglich zu nahem Kontakt kommt, wie das zum Beispiel bei körpernahen Dienstleis­tern oder Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Patiententransport oder in Kuranstalten und Krankenhäusern der Fall ist, zu ihrem eigenen Schutz und dem Schutz ihrer Klientin­nen und Klienten wöchentlich testen lassen? Ich denke, diese paar Minuten, die solch ein Test dauert, sind es wert, zum Schutz von uns allen und insbesondere zum Schutz unserer vulnerabelsten Mitmenschen.

Ich lasse mich oft testen, und es schadet wirklich nicht. Im Gegenteil: Ich fühle mich sicherer, wenn ich weiß, dass ich die Krankheit an niemanden weitergeben kann und dass ich selbst nicht krank bin. Ich werde mich auch impfen lassen, und noch einmal betone ich: Freiwillig lasse ich mich impfen, und zwar dann, wenn ich dran bin, mit einem Impfserum, das wesentlich mehr getestet wurde als Seren gegen Cholera oder Hepatitis.

Diese Präventionsmaßnahme des freiwilligen und kostenlosen Testens ist definitiv das gelindere Mittel als Betriebsschließungen und Ausgangssperren. Daher muss ich ab­schließend – bei allem Verständnis für Oppositionspolitik – wirklich noch einmal bekräf­tigen: Ich kann einfach nicht verstehen, warum man da als Freiheitliche nicht mitgehen kann! – Danke schön. (Beifall bei der ÖVP sowie der Abg. Ribo.)

13.34

Präsident Ing. Norbert Hofer: Nächster Redner ist Mag. Thomas Drozda. – Bitte schön, Herr Abgeordneter.