13.09

Abgeordnete Dipl.-Ing. Olga Voglauer (Grüne): Gospod predsednik! Spoštovana Visoka Hiša! Sehr geehrtes Hohes Haus! Wie soll ich es erklären: Nein zum Mercosur-Abkommen! Soll ich es Ihnen jetzt noch schriftlich geben?! (Beifall bei den Grünen sowie der Abg. Pfurtscheller.)

Wir diskutieren hier über das Thema: Nein zum Mercosur-Abkommen, von da (in Rich­tung SPÖ weisend) bis da (in Richtung ÖVP weisend), und wir meinen alle immer das­selbe: Zu diesem Handelsabkommen wird es kein Ja geben! Es ist absolut vereinbart: Nein zum Mercosur-Abkommen! (Beifall bei den Grünen sowie des Abg. Schmuckenschlager.)

Wenn es jemandem noch immer nicht klar ist, dann gebe ich es ihm wirklich gerne schriftlich, und ich frage mich, was er bei diesem Nein nicht versteht. Logischerweise sind wir als grüne Bäuerinnen und Bauern für solche Handelsabkommen nicht zu haben, denn was haben wir denn beim vorigen Tagesordnungspunkt eben erst besprochen? – Dass Österreichs Landwirtschaft, gerade auch in der Biolandwirtschaft, eine Vorzeige­option für Gesamteuropa und für die globale Welt ist! Wenn wir uns diesbezüglich als Vorzugsschüler und -schülerinnen sehen, dann ist ja wohl ganz klar, dass wir so einem Handelsabkommen nie und nimmer zustimmen werden.

Als diejenigen, die den Klimaschutz in die Bundesregierung gebracht haben, werden wir auch diejenigen sein, die dieses Abkommen sicher zu verhindern wissen. (Beifall bei den Grünen.)

Wir brauchen in Österreich kein Billigfleisch, kein Hormonfleisch! Wir brauchen es übrigens auch innerhalb Europas nicht, es gibt einen anderen Weg. Es gibt keine Zustimmung zu einer Landwirtschaft auf Kosten des Klimaschutzes, auf Kosten der Abholzung des Regenwaldes oder auf Kosten von Menschenrechten und sozialer Sicherheit! (Beifall bei den Grünen sowie der Abg. Baumgartner.)

Es ist aber schon spannend, zu erleben, wie weit die Interpretationen frei nach der FPÖ oder frei nach der SPÖ in dieser Frage gehen. Ich glaube nicht, in den letzten Jahren vernommen zu haben, dass sich irgendjemand hier offen dazu äußert, und ich freue mich darüber, wenn wir gerade in der Landwirtschaft in Österreich einen breiten Schulterschluss haben, wenn es darum geht, die europäischen Standards als solche zu sehen, wie wir sie anderen vorschreiben wollen.

Wir wollen soziale Standards, wir wollen soziale Sicherheit, und wir wollen Produktions­transparenz; und ja, Frau Doppelbauer, liebe Kollegin, du hast das ganz richtig erkannt: Wir haben selbst noch nicht alle Hausaufgaben gemacht, nämlich beim AMA-Gütesiegel, und es ist höchst an der Zeit, dass wir auch bei der Eiweißstrategie als Vorbild vorangehen, dass Amazonas- und Regenwaldsoja in Österreich nichts mehr verloren haben und wir auch da unsere Hausaufgaben machen. – Vielen Dank. (Beifall bei den Grünen sowie der Abg. Baumgartner.)

13.12

Präsident Ing. Norbert Hofer: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Alois Kainz. – Bitte, Herr Abgeordneter.