12.33

Abgeordnete Bettina Zopf (ÖVP): Herr Präsident! Geschätzter Herr Minister! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Geschätzte Zuseherinnen und Zuseher zu Hause vor den Fernsehbildschirmen! Die Pandemie hat uns vor viele neue Aufgaben gestellt. Es war wirklich für jeden von uns fordernd, doch es hat auch etwas Gutes: Die veränderten Umstände haben uns dazu gezwungen, alte Systeme aufzubrechen und neue Dinge zu ermöglichen.

Mit dem Homeofficepaket konnten wir ein neues Regelwerk schaffen. Es kommt den Anforderungen der modernen Arbeitswelt und der betrieblichen Praxis gleichermaßen entgegen. Es bringt uns steuerliche Begünstigungen und ist am Puls der Zeit. (Beifall bei der ÖVP.)

Die Freiwilligkeit für Unternehmen und Beschäftigte sowie die Vereinbarung auf betrieb­licher Ebene sind entscheidend. Einerseits hat der Dienstnehmer keinen Rechtsan­spruch, und andererseits kann auch kein Arbeitgeber den Dienstnehmer dazu verpflich­ten.

Modern, zukunftsorientiert und auf Augenhöhe (Ruf bei den NEOS: Ist was anderes!) – so kann eine Vereinbarung getroffen werden, die sowohl für Dienstnehmer als auch für Dienstgeber passt. Auf Sozialpartnerebene wurde mit allen gesprochen. Wir haben Zeit investiert und die erste Regelung auf den Weg gebracht. Auch die Evaluierung, wie sie Kollege Loacker soeben angesprochen hat, ist für 2022 vorgesehen, um die Praxistaug­lichkeit zu überprüfen. Arbeit modern zu regeln – das ist unser Ziel, und dafür ist dieses Paket der erste Schritt in die richtige Richtung. (Beifall bei der ÖVP. – Zwischenruf des Abg. Hoyos-Trauttmansdorff.)

Arbeitsmittel soll grundsätzlich der Arbeitgeber zur Verfügung stellen – oder alternativ eine angemessene Pauschalabgeltung an die Arbeitnehmer leisten.

Mit den Schutzmaßnahmen rund um die Covid-19-Pandemie hat Homeoffice einen Hö­hepunkt erlebt. Somit hat die Krise auch ihre Chancen aufgezeigt. Gerade Skeptiker sind zu einem Testlauf gezwungen worden. Arbeitsdisziplin, Produktivität und der Erwerb neuer Kenntnisse wurden im Homeoffice von beiden Seiten mehrheitlich positiv bewer­tet. Schon allein die Zeitersparnis beim Weg zur Arbeit ist mit drei Vorteilen verbunden: bessere Work-Life-Balance, bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie und indirekter Umweltschutz.

Die Arbeitswelt für die Zukunft weiterzuentwickeln ist unsere Aufgabe. Mobiles Arbeiten ist keine neue Erfindung. (Zwischenruf des Abg. Hoyos-Trauttmansdorff.) Früher gab es auch Homeoffice, aber nicht im Bereich der digitalen Arbeitswelt, sondern in der hand­werklichen Fertigung. Ich kann mich noch gut daran erinnern, als ich bei meiner Freundin zu Hause gesessen bin und die Mutter Trachtenmascherl fertiggestellt und verpackt hat – damals ohne Regelung, zu schlechten Bedingungen und gegen schlechte Bezah­lung.

Wir schaffen heute für Homeoffice einen guten gesetzlichen Rahmen für Arbeitnehmer und Arbeitgeber. Anders gesagt: Flexibel, nett und familiär kommt die neue Heimarbeit daher! (Beifall bei der ÖVP.)

12.37

Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort gemeldet ist Dipl.-Ing. Karin Doppelbauer. – Bitte schön, Frau Abgeordnete.