13.53

Abgeordnete Melanie Erasim, MSc (SPÖ): Herr Präsident! Herr Staatssekretär! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen Abgeordnete! Liebe Zuseherinnen und Zuseher! Ich freue mich sehr, dass ich meine erste Rede nach der Rückkehr ins Hohe Haus in einem sehr zukunftsweisenden Bereich, aber auch zu einem Konsensthema halten kann, denn von denen gibt es im Moment ja leider eher wenige.

Auch wenn das Thema Weltraumfahrt, wie schon von vielen meiner Vorrednerinnen und Vorredner angeführt wurde, auf den ersten Blick nicht sofort mit Österreich in Verbindung gebracht wird, ist dieses Thema dennoch ein nicht außer Acht zu lassendes. Vor allem im Bereich der Datenübermittlung, aber auch im Bereich des Leichtbaus kann ein deutlicher Nutzen auch außerhalb der Weltraumforschung gewährleistet werden, sozusagen im besten Sinne des Wortes auf den Boden gebracht werden.

Meine Kollegin, Frau Abgeordnete Oberrauner, hat bereits sehr deutlich ausgeführt, welchen wirtschaftlichen Benefit diese Programme für unsere Volkswirtschaft haben. Gerade auch die Referenzen, die in diesem Bereich für tolle heimische Unternehmen auf dem Weltmarkt einen Vorsprung bedeuten, sind nicht außer Acht zu lassen. Genau aus diesen Gründen und weil eben die Weiterführung dieser Vereinbarung keinerlei zusätzliche Kosten für die Republik verursacht, werden wir als sozialdemokratische Parlamentsfraktion dieser Vorlage unsere Zustimmung erteilen. (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der Grünen.)

Wenn wir schon beim Thema Zustimmung sind, möchte ich schon noch die Gelegenheit nutzen, um hier zu erwähnen, wie im Ausschuss – in diesem, wie auch in so vielen anderen – mit bitter notwendigen Anträgen umgegangen wird. Das beste Beispiel ist der Antrag von Sonja Hammerschmid betreffend „rasche Zurverfügungstellung von Budget­mittel zur Förderung der Corona-Begleitforschung“. Ich möchte Sonja Hammerschmid hier von dieser Stelle aus meinen großen Respekt zollen und ihr meinen Dank für das unermüdliche Engagement aussprechen, das sie auch im Bereich der Forschung geleistet hat. (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der Grünen.)

Dieser Antrag betreffend die bitter notwendigen Mittel wurde jetzt bereits zum zweiten Mal vertagt. Gerade im Bereich der Coronaforschung zählt jeder Tag, und es ist ein denkbar schlechtes Thema, um auf Zeit zu setzen. Nur lächerliche rund 20 Millionen Euro wurden in der Vergangenheit für Grundlagenforschung für Medikamente und Vakzine zur Verfügung gestellt. Im Bereich der sozialen oder psychosozialen Forschung passiert leider fast gar nichts. Gerade jetzt sollte man sich mit Studien beschäftigen, die zum Beispiel darauf eingehen, wie Kinder und Jugendliche die Krise erleben, um dann noch zielgerichtet Maßnahmen setzen zu können.

Ich bitte Sie, Herr Staatssekretär, auch auf die Kolleginnen und Kollegen in der Regie­rung einzuwirken, dass da rasch gehandelt wird, sonst sind nämlich auch noch alle anderen Forschungsmittel, wie zum Beispiel jene der Nationalstiftung und des Österreich-Fonds – die laufen Ende 2022 aus –, auch zu Ende. Österreich, ein Land mit wenig Bodenschätzen, dessen wichtigste Ressource die Menschen sind, muss eben auch in diese – in Form von Bildung und im Bereich von Forschung – investieren. Tun Sie es nicht, wird die Rechnung eine bittere und sehr teure werden.

In diesem Sinne: Hören Sie bitte mit dem unnötigen Vertagen auf und setzen Sie den so oft angekündigten Schulterschluss um! Der Bereich der Forschung hinsichtlich Covid-19-Bekämpfung empfiehlt sich im höchsten Ausmaß dazu. – Vielen Dank. (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der Grünen.)

13.57

Präsident Ing. Norbert Hofer: Abgeordneter Hoyos-Trauttmansdorff ist der nächste Redner. – Bitte schön, Herr Abgeordneter.