11.08

Abgeordnete Petra Wimmer (SPÖ): Frau Präsidentin! Sehr geehrte Bundesministerin­nen! Werte Zuseherinnen und Zuseher! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Hohes Haus! Kasernen sind nicht nur als Arbeitsplatz für unzählige Menschen ein wichtiger Faktor in den Regionen, sie sind auch als Partner für die regionale Wirtschaft von Bedeutung.

Deshalb ist es sehr bedauerlich, dass die Regierungsparteien dem Antrag zur Strukturie­rung des Truppenübungsplatzes Allentsteig als Sicherheitsinsel im Ausschuss nicht zu­gestimmt haben. Das wäre ein erster möglicher Schritt in Richtung einer autarken Ka­serne gewesen. Besonders die Abschaffung der Truppenküche hatte ja viele negative Auswirkungen. Die Speisen werden zurzeit zentral in Wiener Neustadt gegart, verpackt, tiefgefroren und anschließend mit dem Lkw nach Allentsteig transportiert. Dort müssen sie dann nur noch aufgewärmt werden.

Abgesehen davon, dass die Qualität wahrscheinlich nicht an die einer Truppenküche herankommt, kommt es natürlich auch zu einer großen Belastung für die Umwelt. Es müssen Transportwege in Kauf genommen werden und besonders nachteilig ist, dass durch die Einzelverpackungen sehr viel Verpackungsmüll anfällt. Dazu kommt, dass re­gional keine Lebensmittel eingekauft werden. Besonders im Waldviertel gibt es keine großen Lebensmittelabnehmer, also wäre es wirklich wichtig, dass die Kasernen auch bei den regionalen Produzenten und Händlern ihre Lebensmittel beziehen. (Beifall bei der SPÖ.)

Für die Soldatinnen und Soldaten hat es den Nachteil, dass eine flexible Zubereitung der Speisen in den Kasernen, wenn sie zum Beispiel vom Nachteinsatz zurückkommen, nicht möglich ist, weil es nur diese fertigen Gerichte gibt und keine Lebensmittel vor Ort sind, um sich selbst etwas zu kochen. Eine Umstellung auf die Truppenküche direkt in der Kaserne wäre allein aus Qualitäts- oder Umweltgründen sehr zu begrüßen und wäre auch ein wichtiger Schritt in Richtung Autarkie.

Eine weitere Forderung des Antrages ist die Umstrukturierung des Truppenübungs­platzes Allentsteig zu einer Sicherheitsinsel. Sicherheitsinseln sind Kasernen, die in je­dem Bereich eigenständig sind, die eine eigenständige Wasser- und Energieversorgung, aber auch Verpflegung haben. Aus Sicht der Bevölkerung sind Sicherheitsinseln ganz wichtige Ankerpunkte im Falle eines Blackouts. In der Sicherheitspolitischen Jahresvor­schau wurde bereits im Jahr 2020 vor einem drohenden Blackout gewarnt. Es ist nicht die Frage, ob ein Blackout kommt, sondern, wann ein Blackout kommt. Österreich ist schon mehrfach daran vorbeigeschrammt, unter anderem auch schon im heurigen Jahr.

Es ist daher notwendig, möglichst viele Kasernen in Österreich zu Sicherheitsinseln zu machen. Mit einem gemeinsamen Antrag geht nun der Auftrag an Sie, Frau Bundesmi­nisterin, ein Gesamtkonzept, inklusive der Budgetierung, für autarke Kasernen in ganz Österreich zu erstellen, und dieses bis Jahresende dem Parlament vorzulegen. Der Ball liegt nun bei Ihnen und Ihrem Ministerium. Ich bitte um rasche Umsetzung. – Vielen Dank. (Beifall bei der SPÖ.)

11.11

Präsidentin Doris Bures: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Manfred Hofinger. – Bitte.