22.47

Abgeordnete Eva-Maria Himmelbauer, BSc (ÖVP): Herr Präsident! Frau Ministerin! Werte Kolleginnen und Kollegen! Ich bin eigentlich sehr dankbar für diese sehr lebhafte Diskussion, die wir heute führen. Ich glaube, es ist ein sehr wesentlicher und wichtiger Beitrag, und sehr viel Richtiges ist heute schon gesagt worden, sehr vieles, auf das wir aufsetzen können, aber ich bin auch davon überzeugt, dass wir noch sehr viel mehr tun können und uns auch mehr an Wissen aneignen können. Ein paar Gedanken auch von meiner Seite dazu, die ich vielleicht in der gebotenen Zeit sehr kurz halte.

Sicherlich ein Faktor für viele Frauen in der beruflichen Karriere ist auch, die Themen Beruf und Familie zu verbinden und unter einen Hut zu bekommen, was ich persönlich jetzt auch sehr stark miterlebe. Ich möchte aber trotzdem den Versuch eines anderen Problemaufrisses machen, der uns hier hoffentlich auch zu Handlungsoptionen führt, die wir ja heute einfordern. Vielleicht sei der FPÖ noch einmal mitgegeben: Der Antrag zielt nicht auf die Einführung einer Quote oder auf eine Quotenanalyse ab, sondern es geht um Handlungsoptionen, um Maßnahmen im internationalen Vergleich, und da sollen die Gedanken frei sein und es soll auch alles betrachtet werden können. (Beifall bei ÖVP und Grünen.)

Worauf ich aber hinauswollte: Ich glaube nicht, dass es Frauen absichtlich schwer gemacht wird, in Führungspositionen zu gelangen. Es gibt keine Verschwörungstheorie in diesem Bereich, sondern es gibt immer noch stark eingeprägte Stereotypen, Rollen­klischees, Rollenbilder, die wir bewusst oder unbewusst einfach auch bedienen und die uns daran hindern, Fortschritte zu machen. Wenn wir heute über Frauen und Führungs­positionen reden, dann sehen wir, dass Führungspositionen gewisse Attribute zugeordnet werden und Frauen eben gleichermaßen auch und dass die scheinbar nicht zusam­menzuführen sind.

Eine gute Zusammenfassung aus einem wissenschaftlichen Magazin war: Frauen wirken und verhalten sich entweder typisch weiblich und entsprechen demnach in ihren Stereotypen nicht denen einer Führungsperson oder sie wirken und verhalten sich wie eine Führungsperson, entsprechen dann aber nicht dem typischen Rollenbild einer Frau. – Das ist, glaube ich, klar abzulehnen.

Wir müssen von diesen typischen Rollenklischees, Rollenbildern wegkommen und einfach eine Freiheit des Denkens schaffen. Ich bin sehr optimistisch, dass wir dort hinkommen. Ich sehe es bei jungen Menschen, bei jungen Frauen und Männern, die heute schon ein ganz anderes Verständnis und Bewusstsein mitbringen. Ich bin auch überzeugt, aus meiner persönlichen Warte, dass es ohne gesetzliche Quoten und ohne Eingriff in die Erwerbsfreiheit geht, aber ich bin mir auch dessen bewusst, dass es eine gläserne Decke gibt und dass wir Frauen auf ihrem Weg unterstützen müssen, dabei, ihren Weg zu gehen. Darum geht es, um nicht mehr und nicht weniger. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)

22.50

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort ist dazu niemand mehr gemeldet. Das heißt, dass die Debatte geschlossen ist.

Wünscht die Berichterstatterin ein Schlusswort? – Das ist nicht der Fall.

Wir verlegen die Abstimmung an den Schluss der Verhandlungen über die Vorlagen des Ausschusses für Wirtschaft, Industrie und Energie.