18.41

Abgeordnete Rebecca Kirchbaumer (ÖVP): Frau Präsidentin! Frau Bundesministerin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Liebe Zuseherinnen und Zuseher zu Hause! Kollege Hauser, ich habe es im Ausschuss schon gesagt: Es ist nicht nur der Güterverkehr ein Problem. Ich möchte dazusagen: Es gibt 2,8 Millionen transitierende Lkw, die selbstver­ständlich auf die Schiene verlagert werden müssen. Ich glaube, da sind wir uns alle einige. Trotz alledem sprechen wir nie über die 14 Millionen transitierenden Pkw, die von München zum Lago di Garda fahren. Die sind genauso ein Problem, weil es jedes Wochenende, sobald die ersten Feiertage sind, so ist, dass wir wirklich in Zirl vor Inns­bruck eine Wand haben, bis nach Bozen, bis nach den ganzen Mautstellen. Ich glaube, darüber müssen wir auch einmal reden und nicht immer nur den Güterverkehr als direkten Adressaten für Maßnahmen hernehmen. Der Güterverkehr bedeutet Wirtschaft. Wirtschaft bedeutet Arbeitsplätze und Arbeitsplätze bedeuten Wohlstand.

Im Güterverkehr wird nicht zum Spaß durch die Lande gefahren, sondern es werden Güter transportiert, die wir zum täglichen Gebrauch benötigen – vom WC-Papier, das haben wir in der Pandemie gesehen, bis hin zu den Nudeln, alles. Das sei einmal zu diesem Thema gesagt.

Die andere Seite: Ja, diese Regionalbahn ist sehr, sehr gut und sehr, sehr wichtig für die Wirtschaft, weil damit die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Ruhe zu ihrem Arbeitsplatz kommen. In der Früh und am Abend – und mittlerweile auch schon untertags – ist es auf der Inntal-Autobahn richtig schwierig durchzukommen, weil der Verkehr eklatant zuge­nommen hat. Die Pendlerinnen und Pendler aber, die aus dem Oberland, dem Unterland oder aus den Tälern kommen, haben gar keine andere Möglichkeit, als mit dem Auto aus den Tälern zu fahren. Wenn man zum Beispiel ein Stückchen oberhalb von Telfs wohnt und mit dem Zug ins DEZ – das ist ein Gewerbegebiet im Speckgürtel von Innsbruck – zum Arbeiten fahren müsste, dann bräuchte man mit dem öffentlichen Ver­kehr fast zwei Stunden. Das ist aus meiner Sicht nicht machbar. Da möchte ich Kollegen Margreiter recht geben: Wir brauchen wirklich Park-and-ride-Plätze, damit man, wenn man zur Arbeit fährt, von den Tälern zum Park-and-ride-Parkplatz und dann weiter mit den Regionalbahnen fahren kann.

Ich kann Ihnen sagen, in Völs – ich habe da einen Betrieb – freut man sich darauf, dass diese Regionalbahn kommt, weil man dann einen direkten Anschluss in die Stadt hat. Auch in Rum – das ist ein sehr guter Point – braucht es wirklich eine Park-and-ride-Anlage. Da gebe ich den Kollegen recht. Die Finanzierung kommt zu 55 Prozent vom Land Tirol, zu 45 Prozent vom Bund. Ich glaube, dass es im Sinne aller ist, dass wir diesen Verkehr im Speckgürtel von Innsbruck auf die Schiene verlagern, genauso wie der transitierende Güterverkehr – nicht jener der heimischen Wirtschaft, sondern der transitierende Verkehr – auf die Schiene verlagert werden muss. – Vielen Dank. (Beifall bei der ÖVP.)

18.45

Präsidentin Doris Bures: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Erwin Angerer. – Bitte.