21.10

Abgeordnete Mag. Karin Greiner (SPÖ): Herr Präsident! Sehr geehrte Frau Prä­si­dentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Auch ich werde mich auf die Zentralmatura beziehen.

Was ist Positives aus dem Bericht betreffend Zentralmatura hervorgegangen? – Dass das Leistungsbeurteilungsspektrum ein weiteres ist, es ist nicht nur die Fokussierung auf eine einzelne Prüfung. Als problematisch bei der Zentralmatura hat sich das Punkte­schema in der Bewertung herausgestellt. Die Leistungsbeurteilungsverordnung ist der Grund dafür. Mittlerweile ist sie saniert; sie war eher für den gesamten Unterricht konzipiert, aber nicht genau für die Zentralmatura. Was war da das Problem? – Für Mathematik hat man zum Beispiel 57 Prozent der Gesamtpunkteanzahl gebraucht, um positiv abzuschneiden, bei einer lebenden Fremdsprache 60 Prozent; nach der Sanierung dieser Verordnung sind jetzt 51 Prozent der möglichen Punkte ausreichend, um mit Genügend beurteilt werden zu können.

Wir haben mit Herrn Bundesminister Faßmann, der zwei Tage später übrigens dann nicht mehr Bundesminister war, die digitale Reifeprüfung besprochen. Die Frage war, bis wann dieses Projekt vollends umgesetzt sein wird. Er hat uns das Jahr 2025 genannt, und zwar auch unter Berücksichtigung der zentralen Beurteilung. Diese erfolgt derzeit noch durch die KlassenlehrerInnen, im Sinne einer objektiven Beurteilung ist es aber natürlich sinnvoll, das zentral korrigieren zu lassen.

Ein Diskussionspunkt war die Durchfallquote, insbesondere in Mathematik; der Kollege hat es schon kurz angesprochen. Was kann man dagegen tun? – Das ist wirklich auch eine Forderung, die wir als SPÖ-Fraktion immer wieder einbringen und unterstreichen: Förderangebot so durchgängig und früh wie möglich, nämlich nicht nur unterjährig, während des Schuljahrs, sondern vor allem auch in Form von Sommerschulen.

Bei der Lehre mit Matura hat sich leider gezeigt, dass die Durchfallquote besonders hoch ist, was sehr bedauerlich ist. Das ist ja eigentlich ein wichtiges Projekt, nicht nur für die gesamte Volkswirtschaft, sondern vor allem auch mit dem Fokus, Fachkräftemängel abzubauen. Da haben wir besprochen, was man dagegen tun kann. Wir sind dann zu dem Schluss gekommen, Unternehmen, die wirklich für Qualifizierung sorgen, durch Förderungen – das war der Vorschlag auch des Ministers – zu belohnen; aber nur jene, die wirklich für Qualifizierung sorgen.

Der Rechnungshof hat eine Reihe von Impulsen zur Verbesserung im Bildungssystem gesetzt und aufgezeigt. Sehr geehrte Damen und Herren! Ich glaube, eines muss uns allen wichtig sein: Gerade jetzt, da wir die Auswirkungen der Coronapandemie unter SchülerInnen sehr, sehr stark sehen – sie sind mitunter wirklich sehr massiv –, muss es vor allem das Ziel des neuen Bildungsministers, aber auch unser Anliegen als ge­setzgebendes Organ sein, dafür zu sorgen, dass zum Beispiel die Schulsozialarbeit entsprechend ausgestattet wird.

Eine Bitte und ein dringlicher Appell an den Bundesminister: Bitte mehr Schwung in die Digitalisierungsoffensive! Einige Klassen warten seit Beginn der Offensive auf Laptops, die fix zugesagt waren. Das ist eindeutig zu langsam. Mehr Tempo! – Danke. (Beifall bei der SPÖ sowie der Abg. Künsberg Sarre.)

21.13

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Abgeordnete Hamann. – Bitte, ich habe Sie auf der Liste.