12.57

Abgeordnete Rosa Ecker, MBA (FPÖ): Frau Vorsitzende! Sehr geschätzte Frau Minis­ter! Sehr geehrte Damen und Herren! Waren Sie schon einmal Blut spenden? (Rufe: Ja!) Viele werden sagen: noch nicht! Blut spenden dauert insgesamt etwa 1 Stunde, aber in nur 7 Minuten werden knapp 500 Milliliter Blut entnommen. Wenn Sie den Bedarf schät­zen müssten – ich kann es Ihnen aber auch sagen –: Wir brauchen in Österreich bis zu 1 000 Blutkonserven pro Tag, 30 Prozent davon werden für akute Notfälle eingesetzt. Jetzt denken wir immer an Unfälle, aber nur 12 Prozent der Blutspenden werden für Verkehrs-, Sport- oder Haushaltsunfälle verbraucht, der überwiegende Teil wird für Krank­heiten benötigt: Krebserkrankungen, Herz-, Magen-Darm-, Leber-, Nierenerkrankungen, Blutarmut; auch für Geburten und vieles mehr.

Beim Blutspenden ist es so, dass es nach manchen medizinischen Untersuchungen wie zum Beispiel einer Endoskopie oder auch nach Operationen vorgeschriebene zeitliche Abstände gibt, die einzuhalten sind, bevor man wieder Blut spenden darf. Solche War­tefristen gibt es auch bei Auslandsaufenthalten in einigen Ländern, aber auch, wenn man sich Piercings oder ein Tattoo stechen lässt.

Es gibt dezidierte Gründe, warum man nicht Blut spenden darf. Das ist die Einnahme bestimmter Medikamente, das ist bei Drogenmissbrauch, bei Epilepsie, bei einer HIV-Infektion, bei Krebs oder auch bei Malaria. Bisher waren auch Männer, die Sex mit Män­nern hatten, noch ausgeschlossen. Da galt eine Sperrfrist von zwölf Monaten. Anschober hat schon im Dezember 2020 das Ende der Diskriminierung versprochen, und es gab vor zwei Jahren auch ein Hearing im Gesundheitsausschuss zu dieser Thematik, in dem eindeutig herauskam, dass die Beurteilung, ob eine Blutspende gemacht werden darf, nur nach objektivierten Risiken und nicht nach dem Verhalten der Menschen erfolgen darf.

Die Empfehlung war, dass zwei Fragebögen entwickelt werden sollten, quasi ein Schnell­fragebogen, mit dem das Risiko sofort ausgeschlossen werden kann, und ein zweiter Fragebogen, mit dem detailliert und ohne diskriminierende Fragen die Risiken aufge­nommen und dann beurteilt werden. So ist es möglich, dass Menschen nicht von vornhe­rein von der Blutspende ausgeschlossen werden, sondern anderen Menschen mit ihrer Blutspende helfen können. Mittlerweile haben ja Minister Rauch und Staatssekretärin Plakolm diese Drei-mal-drei-Regel für das Blutspenden angekündigt, die ab Herbst gel­ten soll. (Präsident Hofer übernimmt den Vorsitz.)

Zur Sicherheit für alle, die eine Blutspende brauchen, werden Blutspenden genau analy­siert, die Werte erfasst und zur Sicherheit sowie als Service für den Blutspender übermit­telt. Es wird auch auf HIV-Antikörper, auf Hepatitis und auf Syphilis getestet.

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Zuseher, informieren Sie sich wirklich einmal über das Blutspenden! Schauen Sie sich die Homepage Ihrer Blutspendezentrale an, da finden Sie alles im Detail, und vielleicht geben Sie sich einen Ruck und gehen Blut spen­den! Wir haben es schon gehört, Blutspenden sind derzeit sehr gefragt – es sind nicht so viele lagernd, wie gebraucht werden.

Was viele nicht wissen: Blutspenden sind nur 42 Tage haltbar. Darum auch mein Aufruf an alle, die älter als 18 Jahre sind: Spenden Sie Blut! Sie wissen nicht, ob Sie nicht selbst einmal in die Situation kommen, dass Sie das Blut von einem anderen brauchen, der so Ihr Leben rettet. Seien Sie aktiv und retten Sie das Leben von anderen Menschen! (Bei­fall bei der FPÖ, bei Abgeordneten der Grünen sowie der Abg. Krisper.)

13.01

Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort gelangt Frau Dr.in Ewa Ernst-Dziedzic. – Bitte schön, Frau Abgeordnete.