same Umsetzung von energiesparenden Maßnahmen zwischen Industrieländern und das sogenannte Clean-Development-Mechanism, nämlich gemeinsame klimarelevante Projekte mit Entwicklungsländern.
Österreich wird sich da nicht abseits halten, vor allem dann nicht, wenn diese flexiblen Mechanismen kostengünstiger sind als die Maßnahmen im eigenen Lande.
Lassen Sie mich einen Satz noch hinzufügen: Eine große Chance für unser Land sehe ich im Bereich der Biomasse, wenn es um erneuerbare Energieträger geht. Österreich verfügt über fast unbegrenzte Rohstoffe in diesem Bereich. Österreich verfügt über relativ viel Erfahrung und Know-how, was die Wärmegewinnung aus Biomasse anlangt. Wir verfügen auch über Know-how, was die Stromgewinnung aus Biomasse anlangt. Ich hoffe daher, daß Österreich in diesem Bereich die Erfolgsstory, die Dänemark im Bereich der Windenergie vorzuweisen hat, nachvollziehen kann. Gerade dann, wenn die Europäische Union zur Erreichung des Kyoto-Ziels europaweit sehr stark auf die Biomasse setzt, möchten wir in Österreich da einen Schwerpunkt bilden. Die Minister Einem, Farnleitner, Molterer und meine Wenigkeit werden in einigen Tagen eine große Studie zu einer Bio-Master-Class Österreich vorstellen, in welcher wir zusammenfassen, wie viele Jobs und wieviel Wertschöpfung es dadurch jetzt schon gibt und was wir in Zukunft in diesem Bereich noch erreichen können.
Präsident Alfred Gerstl: Wird eine Zusatzfrage gewünscht? – Bitte.
Bundesrat Erhard Meier (SPÖ, Steiermark): Ist vorherzusehen, welche Kosten bei der Umsetzung dieser Programme für die von Ihnen nun genannten Maßnahmen auf uns und auf den Staat zukommen könnten?
Präsident Alfred Gerstl: Bitte, Herr Bundesminister.
Bundesminister für Umwelt, Jugend und Familie Dr. Martin Bartenstein: Die Kosten, sehr geehrter Herr Bundesrat, sind noch nicht abschätzbar. Es ist auch nicht gesichert, daß es sich unter dem Strich und über einen längeren Zeitraum um Mehrkosten handeln muß. Beispielsweise vertritt nicht nur Österreichs Arbeiterkammer, sondern auch der Europäische Gewerkschaftsbund, mit dem ich vor einigen Tagen in Brüssel ein sehr produktives Gespräch führen konnte, die Position, daß in diesem ganzen Fragenkomplex – Klimaschutzmaßnahmen, Umstellung unseres Energiehaushaltes auf erneuerbare Energieträger, Energieeinsparung – auch große Job-Chancen enthalten sind und man daher nicht nur von Kosten und Belastungen reden sollte, sondern auch von Chancen und Möglichkeiten.
Das Weißbuch der Europäischen Union zu den erneuerbaren Energieträgern, sehr geehrter Herr Bundesrat, sagt beispielsweise aus, daß bei Umsetzung der darin enthaltenen Maßnahmen innerhalb der nächsten Jahre in Europa 500 000 Arbeitsplätze direkt und durch die Erschließung neuer Exportmöglichkeiten 350 000 Arbeitsplätze zusätzlich, also insgesamt 850 000 Arbeitsplätze, fast eine Million neuer Jobs, geschaffen werden könnten. Das ist also ein sehr spannendes Thema, ohne Frage Neuland, ein Thema, das nicht nur Österreich angeht, sondern ein globales Thema ist, wobei wir aber sicherlich die Kosten und die Risiken gut im Auge behalten müssen, ich aber auch für Österreich eine Fülle von Chancen sehe, gerade im Bereich des Arbeitsmarktes.
Präsident Alfred Gerstl: Werden weitere Zusatzfragen gewünscht? – Ich bitte Herrn Bundesrat Mag. John Gudenus, seine Frage zu stellen.
Bundesrat Mag. John Gudenus (Freiheitliche, Wien): Herr Bundesminister! Wir sprachen schon des öfteren von der Bedeutung der Biomasse in Österreich. Jetzt wollen Sie eine Studie vorstellen. Wann werden Sie endlich Taten setzen, damit die österreichische Biomasse, deren Bedeutung ständig zunimmt, wirklich attraktiv und konkurrenzfähig sein und besonders im ländlichen Raum der österreichischen Bevölkerung zur Verfügung stehen wird?
Präsident Alfred Gerstl: Bitte, Herr Bundesminister.
Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite