Bundesrat Stenographisches Protokoll 732. Sitzung / Seite 20

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ist begrenzt. (Beifall der Bundesrätinnen Dr. Lichtenecker und Bachner.) Wenn ich ihm so zuhöre, dann könnte ich mir, wenn ich ein sehr gutgläubiger Mensch wäre, hier herinnen im Saal denken: Na, an den Unis, das muss quasi das Paradies sein, das muss ein himmlischer Zustand sein! Milch und Honig fließen dort in Massen! – Viel­leicht sollte ich einfach hier sitzen und hier fertigstudieren, denn wenn ich nächste Wo­che wieder in Innsbruck auf die Uni gehe und in meine Vorlesungen gehe, dann schaut das schon wieder anders aus:

Dann treffe ich dort Lehrende, die, gelinde gesagt, demotiviert sind (Zwischenrufe bei der ÖVP – Bundesrat Wiesenegg: Genau so ist es!), dann sehe ich dort eine Universi­tät, deren baulicher Zustand momentan so ausschaut, dass man die Kopierer in Hinter­kammerl sperren muss, weil sie ansonsten offenbar eine Feuergefahr darstellen.

Dann schlage ich die Zeitung auf und lese, wie sich darin jede Woche wieder Spott und Hohn zum Thema Gugging finden; aber das werden wir zu einem anderen Zeitpunkt noch ausführlich diskutieren.

Dann schaue ich mir die AkademikerInnenquote in Österreich an und überlege kurz: Wie schaut denn die Frauenquote unter den Professoren aus? – Man muss sagen: „Professoren“, denn der Anteil der Professorinnen liegt, glaube ich, in Österreich im Bereich von 7 Prozent, wenn überhaupt.

Das sind jetzt nur ein paar Stichworte. Wenn ich mir all diese Dinge anschaue, dann frage ich mich schon, an welcher Universität Sie, Herr Kollege Schnider, momentan vielleicht Ihre Zeit verbringen, dass Sie diese himmlischen Zustände erleben! (Heiter­keit und Beifall bei den Grünen und der SPÖ.) Wenn Sie sich schon auf dieser Exzel­lenz-Universität befinden, die es ja meines Wissens noch nicht gibt und vielleicht in dieser Form auch nicht wirklich geben wird, dann sollten wir, würde ich sagen, diese Exzellenz-Universität zur größten Massenuniversität Österreichs aufbauen, denn diese himmlischen Zustände, wie Sie sie geschildert haben, die würde ich eigentlich allen wünschen! – Danke. (Beifall der Bundesrätin Dr. Lichtenecker.)

9.36


Präsidentin Sissy Roth-Halvax: Herr Bundesrat Dr. Schnider hat sich ein zweites Mal zu Wort gemeldet. Ich erteile es ihm.

 


9.37.23

Bundesrat Dr. Andreas Schnider (ÖVP, Steiermark): Kurze Antwort, Frau Kollegin Konrad: Ich bin in Graz und in Wien tätig. – Das ist das Erste.

Das Zweite ist: Ich möchte Sie darauf hinweisen – und schauen Sie sich das doch an! –, dass diejenigen, die jetzt die wirklichen Proponenten dieser Exzellenz-Universität sind, nicht irgendwelche Leute sind! – Das zum einen.

Und zum anderen: Ich haben den Eindruck, dass selbst diejenigen, die vorzeitig die Tür zugeschlagen haben, jetzt versuchen, doch noch den Fuß hineinzubringen. Und ich würde sagen: Lassen wir sie den Fuß hineinbringen! – Danke. (Beifall bei Bundes­räten der ÖVP.)

9.37

 


Präsidentin Sissy Roth-Halvax: Herr Bundesrat Mag. Himmer hat sich ein zweites Mal zu Wort gemeldet. Ich erteile es ihm.

 


9.38.00

Bundesrat Mag. Harald Himmer (ÖVP, Wien): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Frau Bundesministerin! Ich habe mir auch gedacht, wir gehen es heute einmal ein bisschen kommoder an (Heiterkeit – Bundesrat Gruber: Habt ihr keinen Klub gehabt?), und ich


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