17.48

Bundesrat Andreas Lackner (Grüne, Steiermark): Frau Präsidentin! Sehr geehrte Frau Minister! Kolleginnen und Kollegen! Werte Zuseherinnen und Zuseher! Ich bin seit zehn Jahren beim AMS und dort als Jugendberater tätig. Was ich den Jugendlichen immer zeige – das ist heute mein erstes Taferl –, ist dieses Bild (eine Tafel mit einem Säulendiagramm in die Höhe haltend): Auf der linken Seite sieht man den Balken mit der Arbeitslosigkeit, wenn man nur eine Pflichtschulausbildung hat, dann geht es weiter mit Lehre, mittlere Schule, höhere Schule, Studium und so weiter. Was auffällt – das ist den Jugendlichen sofort klar und man muss eigentlich nicht mehr viel dazusagen –: Es ist einfach wichtig, eine Ausbildung zu machen, und da ist es gar nicht so entscheidend, welche. Wichtig ist es, mit einer fundierten Ausbildung zu starten.

Das war auch der Grund, warum damals das Ausbildungspflichtgesetz verabschiedet wurde. Im Juli 2017 ist die Ausbildungspflicht dann in Kraft getreten, und nun ist einfach der Zeitpunkt da, um das etwas zu evaluieren und das Gesetz ein bisschen zu adap­tieren.

Wichtig im Zusammenhang mit der Ausbildungspflicht ist auf jeden Fall die Zusam­men­arbeit zwischen dem AMS, dem Jugendcoaching, der Jugendwohlfahrt, dem Streetwork und so weiter, und es funktioniert – das kann ich aus persönlicher Erfahrung sagen – wirklich sehr gut.

Wenn man sich die Zahlen anschaut, sieht man – die Kollegin hat es ungefähr genannt –, 3 700 sind heuer im System zumindest einmalig aufgepoppt. Das heißt, da gab es eine Meldung. Meistens kommt das vom Jugendcoaching, weil die Schulen das rückmelden, dann ein paar Monate vergehen und dann diese Meldung kommt. Von diesen 3 700 konnten dann wieder fast drei Viertel in irgendeine Maßnahme weitervermittelt werden. Das ist, finde ich, schon ein guter Wert. Natürlich ist das übrig gebliebene Viertel immer noch zu viel, aber wenn man sich das in absoluten Zahlen anschaut, ist das in etwa ein halbes Prozent aller Jugendlichen in diesem Alter. Das ist, glaube ich, im internationalen Vergleich ein ganz guter Wert.

Das ist aber eben nur so, weil es die Ausbildungspflicht gibt, diese ist wichtig und eine große Errungenschaft. Das Strafen steht nicht im Fokus, zumindest mir ist keine Strafe für Eltern bekannt. Wichtig ist die Botschaft, die wir alle weitertrommeln sollten, weil die Zukunft der Jugendlichen nur dann gegeben ist, wenn sie eine Ausbildung machen, dann ist der Zugang zu einem guten Leben möglich. Diese Botschaft kann man nur wieder­holen, wiederholen, wiederholen. – Danke. (Beifall bei Grünen und ÖVP sowie bei Bun­desrätInnen der SPÖ.)

17.51

Präsidentin Dr. Andrea Eder-Gitschthaler: Zu einer Stellungnahme hat sich Frau Bun­des­ministerin Mag.a Christine Aschbacher zu Wort gemeldet. – Bitte, Frau Bundesminis­terin.