14.20

Bundesrätin Elisabeth Wolff, BA (ÖVP, Wien): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Minister! Sehr geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Sehr geehrte Zuhö­rerinnen und Zuhörer! Mit dem Bundesgesetz zur Finanzierung der Digitalisierung des Schulunterrichts wird ein weiterer wichtiger Grundstein für die Schule der Zukunft gelegt. Es geht darum, entsprechend der heutigen Zeit zu lehren und zu lernen. Laptops, digitale Plattformen, Software und Hardware sind bereits wichtige Bestandteile in unser aller Le­ben, im Berufsleben genauso wie im Sozialleben, und das soll nun endlich auch im Un­terricht ankommen.

Die Covid-19-Krise hat viel Negatives gebracht, worauf ich aber nicht eingehen möchte, aber sie hat auch enorme Chancen gebracht. Vor allem der Lockdown hat auch den Bereich der Schule gefordert, und es mussten schnelle Lösungen gefunden werden, um die Herausforderung bestmöglich zu meistern. Wir haben aus dieser Not jedoch eine Tugend gemacht und erkannt, wie weit vorangeschritten die digitalen Möglichkeiten sind, sodass wir sie nutzen und somit das Leben vereinfachen können. Es ist jetzt aber auch wichtig, den Kindern und den Lehrern das richtige Wissen und die richtige Ausstattung bereitzustellen, damit in Österreich die Bildung weiter international wettbewerbsfähig bleibt. Jahrelang wurde in unserem Bildungssystem hinsichtlich der voranschreitenden Digitalisierung viel zu wenig investiert, vor allem im internationalen Vergleich. Wir dürfen die nächste Generation nicht hinterherhinken lassen und müssen ihr das richtige Werk­zeug in die Hand geben.

Klar ist auch, dass sich das Bildungswesen dieser Herausforderung stellen muss. Es gibt rund 129 000 Lehrer und rund 1,2 Millionen Schüler, und da wird einem erst be­wusst, in welchem Ausmaß da gedacht und geplant werden muss, damit alles reibungs­los funktionieren kann. Das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und For­schung hat einen Masterplan für Digitalisierung entwickelt und davon den 8-Punkte-Plan für einen digitalen Unterricht abgeleitet.

Bezüglich der Finanzierung sind folgende Punkte von besonderer Relevanz:

Erstens: Ausbau der schulischen Basis-IT-Infrastruktur mithilfe standortbezogener Digi­talisierungskonzepte. Da gibt es unterschiedliche Voraussetzungen, und es muss je nach Schule natürlich auch überlegt werden, was notwendig ist.

Zweitens: Zurverfügungstellung digitaler Endgeräte für SchülerInnen der 5. und 6. Schul­stufe. Nach Absprache mit dem Ministerium ist mir bekannt geworden, dass jeweils zwei Modelle von Tablets und Laptops zur Auswahl stehen sollen, sodass die Schüler frei wählen und schauen können, womit sie am besten arbeiten können.

Drittens: Schaffung und Ausbau digitaler Lern- und Arbeitsplattformen wie der Eduthek oder Lernapps mit Gütesiegel. Diese sollen zertifiziert werden, sodass die Schülerinnen und auch die Lehrer wissen, wie sie am besten arbeiten können.

Viertens: Serviceplattform Digitale Schule zum Austausch zwischen Eltern, Lehrern und Schülern.

Die Digitalisierung ist keine Notmaßnahme der Krise, sondern sie ist tatsächlich unsere Zukunft. Das Thema der digitalen Endgeräte hat meiner Meinung nach besonders viel Wirbel erzeugt. Oft wird gesagt: Jetzt finanzieren wir da unseren Schülern nur noch die Laptops!, oder es wurde befürchtet, die Eltern müssten sich in Unkosten stürzen. Ich möchte dazu klarstellen: Das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und For­schung möchte die Endgeräte anschaffen, und die Eltern sollen, ähnlich zu den Schul­buchkosten, 25 Prozent der Kosten übernehmen. Diese werden über vier Jahre lang abbezahlt, also wenn jetzt zum Beispiel das Bildungsministerium Endgeräte um 400 Eu­ro pro Stück anschafft, sind das 25 Euro pro Jahr – ich glaube, das kann sich wirklich jeder leisten. (Bundesrätin Hahn: Na ja!)

Wie schon erwähnt wurde, ist auch das Berufsleben immer mehr von der Digitalisierung betroffen. Wenn wir in Bereichen wie den Mint-Berufen oder anderen digitalen Berufen weiterhin etwas mitzureden haben wollen, müssen wir anfangen, in unseren Schulen den Grundstein für diese Fächer zu legen, und auch Interesse bei den Schülerinnen und Schülern wecken. Digitalisierung können und sollten wir nicht aufhalten, sondern diesen Prozess aktiv mitgestalten. – Vielen herzlichen Dank. (Beifall bei der ÖVP.)

14.25

Vizepräsident Mag. Christian Buchmann: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau Bundesrätin Doris Hahn. Ich erteile ihr dieses.