10.01

Bundesrat Bernhard Hirczy (ÖVP, Burgenland): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Vizekanzler! Geschätzte Damen und Herren! Kolleginnen und Kollegen! Die Aktuelle Stunde mit dem Thema Sport ist richtig und wichtig. Wenn ich bei mir zu Hause in die Gegend blicke, so bemerke ich Hochbetrieb auf den Lauf- und Wanderstrecken entlang der Raab, entlang der kleinen Hügel im Südburgenland. Ich denke, auch diese Stimmung müssten wir mitnehmen. Viele zittern gerade vor den Fernsehgeräten mit, egal ob es ein Fußballspiel ist, ob es alpine Meisterschaften, Weltmeisterschaften sind: Wir freuen uns mit den österreichischen Sportlern über deren Höchstleistungen, und wir freuen uns na­türlich über die Medaillen.

Diese Freude, diese Motivation müssen wir mitnehmen und mit der Kampagne Come back stronger Mut machen. Wir wollen das Spannungsfeld zwischen Gesundheitsprä­vention und dem Wunsch vieler Sportlerinnen und Sportler nach Betätigung lösen und dementsprechend mehr Bewegung ermöglichen. Ja, Sportlerinnen und Sportler wollen ihre Leidenschaft für den Sport ausleben können, und es braucht daher nach den schwierigen Monaten einen vernünftigen gemeinsamen Weg, um diese Ziele zu definie­ren und zu ermöglichen. Es wurde ein vernünftiger Weg zwischen der Politik und den Verbänden – Dachverbänden, Fachverbänden: auch diesen gebührt großer Dank – be­schritten: so viele Einschränkungen wie notwendig und so viel Bewegung wie möglich.

Ich war anno dazumal – für die länger treuen Fußballfans – selber viele Jahre im Fußball aktiv, als Libero beginnend und dann im Mittelfeld, am Schluss im Sturm, weil man mir gesagt hatte, dort ist das gegnerische Tor näher, und ich habe es aufgrund meiner Statur zur Kenntnis genommen; es war dann doch der Zug zum Tor, der Mannschaftsgeist. Ich habe das auch in meine aktive Zeit als Fußballtrainer mitgenommen. Ich darf festhalten: Wenn es bei den jungen Spielern leider da und dort einmal Verletzungen gab, wenn die Jugendlichen sich gegenseitig motivierten und in die Whatsapp-Gruppe schrieben: Come back stronger! – vor einigen Jahren bereits –, dann gab es da gegenseitiges Auf­bauen, Teamgeist. Ich denke, das will man mit dieser Kampagne vermitteln. Wir wollen alle gemeinsam zurück, wir wollen den Sport wieder ausleben, und wir wollen Sport durchführen.

In meiner derzeitigen Funktion als Obmann des USV Jennersdorf, eines kleinen Vereins im Südburgenland mit mehreren Hundert Mitgliedern, setzen wir den Schwerpunkt vor allem auf Jugend- und Kinderarbeit. Wir betreuen aber auch Gesundheitsgymnastik für alle Generationen. Wir haben auch einen Skiklub – ja, im Südburgenland! –, und da rede ich mit sehr vielen Funktionären, mit sehr vielen Mitgliedern. Ja, wir warten darauf, dass es Lockerungen und positive Zeichen gibt. Diese Zeichen vernehmen wir einerseits von unserem Vizekanzler, andererseits sind aber auch die Zeichen aus Vorarlberg sehr posi­tiv und machen uns stolz, dass es in die richtige Richtung geht.

Ich möchte mich daher ausdrücklich bei allen Sportlerinnen und Sportlern bedanken, die sich mit Disziplin an die derzeit geltenden Maßnahmen halten und gleichzeitig auch Ver­ständnis dafür aufbringen, dass diese Schritte wegen der Gesundheitskrise notwendig waren. Auch in Zukunft muss klar sein, dass der Schutz der Sportlerinnen und Sportler an allererster Stelle steht und dann der Sport Vorrang genießen muss.

Viele Vereine, Verbände haben bereits Hilfen erhalten. Diese kommen rasch und unbü­rokratisch. Ich möchte mich daher dafür bedanken, dass 115 Millionen Euro vom NPO-Fonds aus dem Jahr 2020 ins Jahr 2021 übernommen wurden – somit wurden jetzt auch die gesetzlichen Änderungen geschaffen – und 365 Millionen Euro für den NPO-Fonds zur Verfügung stehen. Es gibt viele Bemühungen auf Landes-, Bundes-, aber auch auf Gemeindeebene. Ja, wir werden die Krise im Sport natürlich noch länger merken, aber wir setzen eben unter dem Titel Come back stronger viele Maßnahmen, um dem Sport jetzt und auch nachhaltig zur Seite zu stehen. Der Sport kann sich auf die Politik verlas­sen.

Die sechs Punkte des Maßnahmenpakets: Verlängerung des NPO-Fonds, Verlängerung des Sportligenfonds – wurden bereits genannt –, Verlängerung der Möglichkeit, die pauschale Aufwandsentschädigung auszubezahlen, und – die Punkte, die mir sehr wichtig sind – Kin­der gesund bewegen, Bewegt im Park und auch Jackpot.fit.

Ich darf festhalten: In Österreich engagieren sich über 580 000 Menschen ehrenamtlich im Sport. Daran sieht man dessen Bedeutung – diese möchte ich noch einmal unterstrei­chen.

Es war in den vergangenen Wochen und Monaten nicht immer einfach, und auch die nächsten Wochen und Monate werden herausfordernd sein. Die klare Botschaft, um ge­meinsam die richtigen Maßnahmen für den Sport zu setzen, lautet: Wir müssen dem Sport eine Perspektive geben! Wir geben dem Sport eine Perspektive!

Die abschließende Bitte an alle: Lassen Sie sich testen! Nehmen Sie sich Zeit! Nehmen Sie an den kostenlosen Tests teil! Leisten Sie einen Beitrag dazu, dass die Infektions­zahlen sinken, denn je mehr Menschen daran teilnehmen, desto früher können wir Lo­ckerungen im Sport durchführen und entsprechende Möglichkeiten aufzeigen!

Daher richte ich meinen Dank an den Vizekanzler und an alle, die sich am Sport betei­ligen, denn es muss unser gemeinsames Ziel sein, dem Sport die richtige Perspektive zu geben, und zwar unter dem Titel Come back stronger. (Beifall bei ÖVP und Grünen.)

10.06

Präsident Mag. Christian Buchmann: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau Bun­desrätin Daniela Gruber-Pruner. – Bitte, Frau Kollegin.