1657/J-BR BR
Anfrage
der Bundesräte Mag Strugl
und Kollegen
an den Bundesminister für Inneres
betreffend: Skandalöse Vorgangsweise zweier Wiener Polizisten
Wie Medienberichten zu entnehmen ist, ereignete sich in Wien ein skandalöser
Vorfall, bei dem zwei Wiener Polizisten eine junge Mutter mit ihren kleinen Kindern
wie eine Verbrecherin mit Handschellen abführten.
Die junge Frau war mit ihren zwei Kindern im Alter von 5 und 10 Jahren im Wiener
Prater radfahren als sie die Praterstraße überqueren mußten. Laut Berichten haben
sie die Praterstraße bei einer Kreuzung überquert, wobei die Ampel nach kurzer Zeit
und bevor die kleine Gruppe die andere Straßenseite erreichen konnte, auf rot
geschaltet wurde. Als die Frau mit ihren kleinen Kindern die andere Straßenseite
erreicht hatte, hielten sie zwei Polizisten auf und verlangten S 1.500,-- Strafe, weil die
Gruppe die Straße bei rot überquert hatte.
Da die Frau bei ihrem Radausflug weder Geld noch einen Ausweis mitführte, wurde
sie von den beiden Beamten in Handschellen auf das Wachzimmer abgeführt, wo
ihre Daten aufgenommen wurden.
Die Kinder blieben unbeaufsichtigt auf der Straße zurück und mußten um 20.30 Uhr
alleine den Heimweg zum Vater zurücklegen.
Daher stellen die unterzeichneten Bundesräte an den Bundesminister für Inneres
folgende
Anfrage
1. Ist Ihnen der oben geschilderte Vorfall bekannt?
2. Wie rechtfertigen Sie die Vorgangsweise der beiden Beamten?
3. Standen Ihrer Meinung nach die Maßnahmen der Beamten im Verhältnis zu
der Tat der Frau und den möglichen Gefahren, denen die Kinder ausgesetzt
waren?
4. Wie werden Sie ausschließen, daß in Zukunft ein ähnlicher Vorfall nicht mehr
vorkommen kann?
5. Welche Maßnahmen werden Sie ergreifen, damit das Vertrauen der Wiener
Bevölkerung in die Polizei wieder hergestellt bzw. verbessert wird?
HTML-Dokument erstellt: Aug 27 10:02