Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 31. Sitzung / Seite 233

Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite

rungen stellen. Ich bin als bäuerlicher Vertreter besonders stolz darauf, daß die landwirtschaftlichen Fachschulen für Mädchen und Burschen so hervorragend angenommen werden. Das ist, so glaube ich, Ausdruck dessen, daß wir dort hervorragende Fachlehrerinnen und -lehrer haben. Ich freue mich darüber sehr. (Beifall bei der ÖVP.)

Meine sehr geschätzten Damen und Herren! Die Stärke unserer Bauern liegt in einer guten Ausbildung. Ich habe schon auf die sehr gut besuchten vollen Landwirtschaftsschulen hingewiesen. Und ich freue mich auch deshalb, weil diese Schulen immer mehr zum Bildungszentrum für die ländliche Bevölkerung – und nicht nur für die Bauern – werden. Landwirtschaftsschulen sind Fachschulen, und der Besuch dort ist freiwillig. Obwohl die Berufsschulpflicht nur mehr für Lehrlinge besteht, ist die Zahl der Landwirtschaftsschüler bundesweit gestiegen.

Eine Besonderheit der Fachschulen ist, daß sie bundesweit als Internatsschulen geführt werden. Dementsprechend gibt es beispielsweise im Landeslehrer-Dienstrechtsgesetz auch die Verpflichtung für die Lehrenden, nicht nur Unterricht zu halten, sondern auch Erziehungsdienste im Internat wahrzunehmen. Für die Aufnahme dieses Punktes ins Gesetz danke ich sehr herzlich.

Von Kritikern wird immer wieder vorgebracht, daß viele Schüler die Schule nicht abschließen. Tatsache ist, daß Schulabgänger, die von der Fachschule und nicht vom Polytechnikum kommen, von den Lehrherren lieber eingestellt werden, weil sie eine bessere fachliche Ausbildung und Persönlichkeitsbildung haben. Sie werden in Fachschulen in den Fächern Lebenskunde, Politische Bildung und verstärkt auch ökologische Bewirtschaftung unterrichtet. Daneben werden Vermarktungskenntnisse vermittelt, und es wird Betriebsorganisation gelehrt: All das sind Fertigkeiten und Fähigkeiten, die junge Menschen heute brauchen, um sich auch in der Privatwirtschaft zurechtzufinden. (Beifall bei der ÖVP.)

Im Sinne einer praxisnahen Ausbildung ist als Alternative zum Hochschulstudium für Absolventen von landwirtschaftlichen Mittelschulen die Einrichtung einer Fachhochschule für Landwirtschaft in Wieselburg vorgesehen, die sehr rasch durchzuführen ist.

Im Sinne einer ganzheitlichen Bildung liegt ein Schwerpunkt der Ausbildung bei der ökologischen Bewirtschaftung. Gerade in den ländlichen Gebieten muß ökologisches Know-how vorhanden sein, damit es sauberes Wasser und intakte Naturhaushalte gibt.

Die Landwirtschaftsschulen sind daher in erster Linie als langfristige Investition in die ländliche Infrastruktur zu sehen. Dieser Schultyp ist wie kein anderer dafür prädestiniert, Bildungszentrum für das Land zu sein.

Damit – anders als etwa in Bayern – unsere Schulen weiterhin gut besucht werden, ist es, glaube ich, sinnvoll, daß wir heute dieses Gesetz beschließen, zu welchem ich gerne meine Zustimmung gebe. – Danke. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der SPÖ.)

2.13

Präsident MMag. Dr. Willi Brauneder: Nun ist Frau Abgeordnete Mag. Frieser zu Wort gemeldet. – Bitte, Frau Abgeordnete.

2.13

Abgeordnete Mag. Cordula Frieser (ÖVP): Herr Präsident! Frau Bundesministerin! Herr Staatssekretär! Meine Damen und Herren! Ich möchte nur noch einen kurzen Beitrag zu dieser kafkaesken Diskussion betreffend den Ablauf einer Sitzung des Verfassungsausschusses machen.

Frau Kollegin Haller! Sie haben wirklich mit sehr wenig Sensibilität festgestellt: "Und die Frieser war überhaupt nicht da." – Dazu möchte ich sagen: Ich war leider krank. Es gibt dafür eine Bestätigung. Und ich wurde ordnungsgemäß vertreten. – Soviel zu Ihrer Information. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der SPÖ. – Abg. Mag. Stadler: Also war Kollegin Hallers Aussage richtig!) Ich habe gesagt: Sie hat sie mit wenig Sensibilität getroffen. (Abg. Mag. Stadler: Das ist etwas anderes! Aber die Aussage war richtig!) Für eine Aussage über eine Kollegin


Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite