Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 32. Sitzung / Seite 102

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Und noch ein Hinweis auf eine Beschwernis, deren Behebung für die Pendler interessant wäre. Wir haben jetzt wieder die heiße Zeit, die Züge stehen auf den Gleisen und werden stark aufgeheizt, weil sie während dieser Zeit nicht ventiliert werden können. Die Klimaanlage kann erst eingeschaltet werden, wenn die Loks angekoppelt werden. Die Pendler meinen nun, ob es nicht möglich wäre, ein wenig früher anzukoppeln. Weiters regen sie an, ob es nicht möglich wäre, daß die Fahrgäste selbst – da die Fenster bei Klimaanlagen logischerweise verschlossen sind – entscheiden können, ob in den Waggons ventiliert wird oder nicht, daß sie also die Ventilation selbst in Gang bringen. Es dauert oft sehr lange, bis der Schaffner zum erstenmal zu dem betreffenden Abteil kommt und gegen die Hitze etwas unternimmt.

Das waren nur ein paar Gedanken. Ich möchte nicht den Eindruck erwecken, daß ich negativ dazu stehe, ganz im Gegenteil, aber ich glaube, man sollte alle Ungereimtheiten vermeiden, damit die Bahn auch in Zukunft ein attraktives Verkehrsmittel bleibt. (Beifall bei der ÖVP.)

15.14

Präsident Dr. Heinz Fischer: Der nächste Redner ist Herr Abgeordneter Mag. Barmüller. Er hat das Wort.

15.14

Abgeordneter Mag. Thomas Barmüller (Liberales Forum): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Meine Damen und Herren! Als jemand, der oft die Südbahn benutzt, könnte ich den hier geschilderten Mißständen noch einiges hinzufügen, was die Verbindung Wien–Graz angeht, aber da das hier schon so ausführlich dargestellt worden ist, will ich nicht darauf eingehen. Ich sage Ihnen nur, es gibt auch in diesem Bereich eklatante Mängel, die dazu führen, daß die Attraktivität der Bahn einfach nicht gegeben ist. Und das ist etwas, was man abstellen muß. Es sind mitunter wirklich nur Kleinigkeiten, die aber zu einem negativen Eindruck führen, sei es, daß einfach die Versorgung im Zug selbst nicht stimmt, sei es, daß die Waggons unaufgeräumt sind. Da geht es nicht darum, daß irgend etwas staubig wäre, sondern da geht es darum, daß alte Flaschen, alte Dosen, alte Zeitungen in den Abteilen herumliegen und offenbar tatsächlich nicht aufgeräumt wird. Das alles sind Dinge, die die Benützung der Bahn wesentlich unattraktiver machen und die abgestellt werden sollten. Das kann mit einfachen Methoden geschehen, weil es um rein organisatorische Maßnahmen geht.

Ein Aspekt, meine Damen und Herren, ist heute allerdings ziemlich unter den Tisch gefallen, und das ist die Tatsache, daß, so sinnvoll die verstärkte Nutzung der Bahn ist, letztlich damit auch Umweltprobleme verbunden sind. Lärm, Lärmemissionen und Lärmimmissionen sind mittlerweile als Umweltprobleme erkannt, aber sie werden in Wahrheit nicht wirklich ernstgenommen.

Das bezieht sich nicht nur auf die Eisenbahn, das bezieht sich auch auf den Flugverkehr. Meine Damen und Herren, wenn Sie sich die Situation etwa in Schwechat ansehen, dann werden Sie mir zugestehen müssen, daß die Belastungen durch die Lärmemissionen immer größer werden, nicht zuletzt deshalb, weil man natürlich von seiten der Gemeinden, von seiten der Länder im Bereich der Raumordnung nicht ordentlich vorsorgt, aber es hängt auch damit zusammen, daß, obwohl die Technik voranschreitet, die Flugbewegungen immer zahlreicher werden und damit natürlich die Lärmimmissionen immer größer werden.

Hier muß etwas geschehen, und hier, Herr Bundesminister, ist auch Ihr Ressort gefordert, endlich mit einem Fluglärmgesetz vorstellig zu werden. Ich sage das deshalb, meine Damen und Herren, weil im Straßenverkehr ohnehin schon sehr viel getan wurde, was Lärmemission und Reduktion derselben angeht, aber im Bahnbereich wird von diesem Pult aus nur gesagt, wir können stolz darauf sein, der Güterverkehr wird verstärkt auf die Bahn verlagert, wir wollen in Zukunft die Bahn wesentlich mehr nutzen, aber es wird nicht hinzugefügt, daß wir angesichts der bestehenden Siedlungssituation natürlich erhebliche Mittel in Lärmschutzmaßnahmen werden investieren müssen.

Daher komme ich jetzt zu jenem Entschließungsantrag, der von den Abgeordneten Firlinger und Anschober bereits im Ausschuß eingebracht worden ist, und ich will nicht verschweigen, daß auch von seiten der Regierungsparteien diesbezüglich schon einiges gemacht worden ist.


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