Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 5. Sitzung / Seite 43

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bereits jetzt wird das Modell im offiziellen "New York City Cultural Guide" als Sehenswürdigkeit angeführt.

Durch laufende Information und Einbeziehung verschiedener Repräsentanten der im Parlament vertretenen Parteien bei ihren Besuchen in New York und durch persönliche Überzeugungsarbeit konnte auch sichergestellt werden, daß der Bau dieses Gebäudes politisch außer Streit gestellt wird. Es bleibt zu hoffen, daß mit diesem neuen Gebäude, dem Österreichischen Kulturinstitut, die Republik Österreich mitten im Herzen von Manhattan österreichischen Künstlern und Künstlerinnen, österreichischer Kultur einen Platz bietet, ein Fenster bietet, wo sie sich von ihrer besten Seite zeigen können. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der SPÖ.)

13.30

Präsident Dr. Heinrich Neisser : Zu Wort gemeldet ist nunmehr der Abgeordnete Dipl.-Ing. Hofmann. – Herr Abgeordneter, Sie haben das Wort. Redezeit: maximal 10 Minuten.

13.30

Abgeordneter Dipl.-Ing. Maximilian Hofmann (Freiheitliche): Sehr geehrter Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Die Sinnhaftigkeit der Errichtung eines Kulturinstitutes in New York steht für uns Freiheitliche außer Zweifel, vor allem dann, wenn man weiß, daß das bislang genutzte und nunmehr übersiedelte Kulturinstitut bau- und feuerpolizeilich nicht mehr entspricht und exorbitante Kosten erforderlich wären, um dieses Gebäude zu sanieren, Kosten, die zu den Neubaukosten in einem Verhältnis von zirka 1:1 stehen, wobei eine Flächenvergrößerung von 700 auf 1 700 Quadratmeter ebenfalls eine positive Auswirkung hat.

Die Notwendigkeit, daß sich das kleine Land Österreich mit seinen beachtlichen Leistungen auf kulturellem Gebiet in entsprechendem Maße präsentiert, ist unumstritten. Ich akzeptiere auch die sogenannte Umwegrentabilität; auch das soll und kann hier gesagt werden. Aber, sehr geehrte Damen und Herren, ich möchte es auch nicht verabsäumen, doch einige Anmerkungen zu machen und einige Problempunkte aufzuzeigen.

Die Bedenken unsererseits gegen die Art der Errichtung und gegen die beabsichtigte Vorgangsweise machen deutlich, daß wir bei der BIG davon ausgehen müssen, daß keinerlei internationale Baumanagementerfahrungen vorhanden sind, wobei das Risiko letztlich beim Steuerzahler bleibt, zumal ja die Bundesimmobiliengesellschaft eine hundertprozentige Tochter der Republik Österreich ist.

Es wurde auch schon von Kollegen Schöll angesprochen, daß die ursprünglichen Kosten von 7 Millionen US-Dollar auf nunmehr immerhin 18 Millionen US-Dollar gestiegen sind. Ich teile nicht die Meinung der Frau Abgeordneten Rauch-Kallat, die gesagt hat, ein Sponsoring sei nicht nötig gewesen, weil die Finanzierung über die BIG geklärt wäre und das eine sinnvolle Finanzierung sei. Ich bin der Meinung, es ist ein Versäumnis, daß dieser Versuch nicht gestartet wurde und hierauf kein Augenmerk gelegt wurde. (Beifall bei den Freiheitlichen.)

Gerade in Zeiten wie diesen – und wir haben in der gestrigen Sitzung des Nationalrates sehr, sehr ausführlich über die Probleme im Arbeitsmarktbereich gesprochen, auch über die Probleme, mit denen die Bauwirtschaft zu kämpfen hat –, gerade in diesen Zeiten sollten wir uns überlegen, ob diese Aufgabe, die nun der BIG zukommen soll, gut und richtig ist. Soll man tatsächlich in Zeiten, in denen es schwierig ist, Geld dafür aufzubringen, daß Schulen saniert werden, daß öffentliche Gebäude saniert werden, die zum Teil in einem äußerst erbärmlichen Zustand sind – woraus natürlich auch eine entsprechende Wertschöpfung im Lande resultieren würde –, die BIG dazu veranlassen, einen Kredit in Millionen-Dollar-Höhe aufzunehmen, was einer Einschränkung ihrer eigentlichen Aufgabe gleichkommt, nämlich für die bundeseigenen Gebäude zu sorgen, diese zu betreuen, zu sanieren? Erweist man ihr tatsächlich einen guten Dienst, wenn man sie letztlich daran hindert, dies zu tun?

Sie hat die Aufgabe, Bundesbauten zu errichten, zu erhalten. Wenn das in den Vereinigten Staaten passiert und es sich dabei um ein Kulturinstitut handelt, stellt sich für mich die Frage, ob man nicht diesen Betrag tatsächlich bei der BIG belassen sollte, sie also nicht dazu veranlaßt,


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