Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 37. Sitzung / Seite 149

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Diese wirtschaftlichen Zusammenhänge sind ganz wichtig, sie gehören in vielen Gegenständen vermittelt, und ich weiß, dass sehr viele Lehrer und Lehrerinnen dies tun. Man muss sich einmal unsere Bücher aus Geographie und Wirtschaftskunde anschauen: Über die Hälfte dieser Unterrichtsmittel beschäftigen sich mit Wirtschaftskunde. Und das Fach heißt in der Hauptschule, im Gymnasium Geographie und Wirtschaftskunde.

Ich meine aber, dass wir in Zusammenarbeit mit der Wirtschaft neue Akzente setzen können, besonders auch in der Lehrerweiter- und -fortbildung. Ich habe die Spitzen der Industriellenvereinigung und der Wirtschaft eingeladen, und ich bin sehr froh, wenn uns von dieser Seite aus Unterstützung zukommt, wenn uns Angebote, Vorschläge gemacht werden, wie wir noch besser, noch weiter dieses wirtschaftliche Denken in der Weiterbildung verankern können.

Die Erwachsenenbildung ist mehrfach erwähnt worden, sie ist ein sehr wichtiger Bereich. Ich bin dem Herrn Rechnungshofpräsidenten, seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sehr dankbar für die wichtigen Hinweise, die wir erhalten haben. Es wird notwendig sein, das Erwachsenenbildungszentrum in Salzburg, in Strobl, in eine Betriebs-GesmbH umzuwandeln, in ein echtes Kompetenzzentrum.

Meine Damen und Herren! Wenn da gesagt wird, der Staat muss in der Erwachsenenbildung mehr tun, dann müssen wir uns zuerst einmal anschauen, was in ganz Österreich in die Er-wachsenenbildung investiert wird, von der Wirtschaft, von verschiedenen Organisationen. Der Staat muss eine Steuerungsfunktion haben, muss Richtlinien vorgeben, muss Weiterbildung für Ausbildner anbieten, muss aber nicht in jeder einzelnen kleinen Volkshochschule einen Kurs fördern.

Und da gesagt worden ist, dass wir die Förderungen für die Volkshochschulen etwas eingeschränkt haben, dann möchte ich darauf hinweisen, dass gerade die Volkshochschule Wien einen ansehnlichen Förderbetrag bekommt und dass gerade die Maßnahmen für das Nachholen des Bildungsabschlusses, die aus den ESF-Mitteln kommen, nicht gekürzt und nicht angetastet wurden. Und es ist mir ganz besonders wichtig, dass wir das Nachholen von Bildungsabschlüssen in ganz Österreich weiterhin voll gewährleisten. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

18.24

Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als nächster Redner ist Herr Abgeordneter Mag. Gaßner zu Wort gemeldet. Freiwillige Redezeitbeschränkung: 4 Minuten. – Bitte.

18.24

Abgeordneter Mag. Kurt Gaßner (SPÖ): Herr Präsident! Frau Ministerin! Meine Herren Staatssekretäre! Herr Präsident des Rechnungshofes! Im Anschluss an das, was die Frau Bundesministerin über das wirtschaftliche Denken an den Schulen gesagt hat, möchte ich nur noch sagen, die Lehrer und Lehrerinnen Österreichs sind durchaus in der Lage, den Kindern auch wirtschaftliches Denken beizubringen, aber sie sind nicht angehalten, wirtschaftliche Fachidioten auszubilden. (Beifall bei der SPÖ.)

Und eine zweite Bemerkung zu meiner Vorrednerin, weil sie gemeint hat, es waren die roten Minister, die das Budget laufend überzogen und keine Budgetdisziplin an den Tag gelegt hätten: Sehr geehrte Frau Kollegin Pecher! Es gibt einen Rechnungshofbericht – ich glaube, er ist auch aus 1998; der Herr Präsident wird mich korrigieren –, in dem die Budgetdisziplin der einzelnen Ministerien beleuchtet wird, und da hat sich interessanterweise herausgestellt, dass das damalige Unterrichtsministerium das Ministerium war, das die Budgetvorgaben am weitesten von allen überzogen hat – zwar mit vielen Begründungen, aber wenn schon, dann sagen Sie auch das dazu! (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Rosemarie Bauer: Wieder nichts begriffen!)

Zum Nachtrag. Der Herr Abgeordnete Gaugg – ich sehe ihn jetzt nicht – hat hier schnell einen Kübel ausgeschüttet und ist dann weggegangen. Er hat hier von sozialer Kälte im Zusammenhang mit dem Herrn Geschäftsführer Jung des Residenzverlages gesprochen. Wenn sich der Herr Gaugg dieses Thema schon ansieht, dann sollte er sich doch das Papier anschauen, das an ihn in der schriftlichen Beantwortung seiner Frage an die Geschäftsführung des Bundes


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