Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 47. Sitzung / Seite 187

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Präsident Dr. Heinz Fischer: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Miedl. Er hat das Wort.

22.01

Abgeordneter Werner Miedl (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Bundesminister! Frau Vizekanzlerin! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Herr Kollege Kräuter! Ich nehme den Ball sehr gerne auf. 900 Kilometer Alpentour in der Steiermark als Mountainbike-Strecke – die Hälfte davon verläuft nicht auf Asphalt! Das sind 450 Kilometer, die wir in der Steiermark geschaffen haben. Wir, die ÖVP, gehören nicht zu denjenigen, die die Bauern, die Landwirte und Forstwirte enteignen, um dann auf diesen Gebieten auf deren Risiko Menschen mit Mountainbike-Rädern durchfahren zu lassen. Wir wissen andere und bessere Wege, Herr Kollege! (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Ich schreibe dem Querfeldeinradler Kräuter noch eines ins Stammbuch: Wenn Sie sozusagen die Steiermark und die anderen Bundesländer fürs Radfahren freigeben wollen, dann sage ich Ihnen, das kommt bei den Mountainbikern allein schon deswegen nicht an, weil das Mountainbike nach einer bestimmten Infrastruktur verlangt. Herr Kollege! Entlang dieser 900-Kilometer-Strecke sind über 200 Gastronomiebetriebe entstanden, die sich speziell dem Mountainbiking widmen. Es ist dort ein Handel entstanden, und es sind Werkstätten rund um diese Tour entstanden. Die Wirtschaft blüht, und der Mountainbiker, der Sportler ist zufrieden. Ich denke mir: Wenn der Sportler zufrieden ist, und nur der Herr Kräuter nicht, dann kann man es durchaus bei dem Zustand belassen, meine Damen und Herren! (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Meine Damen und Herren von der SPÖ! Wissen Sie, das kommt mir schon ein bisschen witzig vor. Da haben Sie bis vor kurzem noch ... (Zwischenrufe bei der SPÖ.) Seit die FPÖ mit in der Regierung ist, bin ich sehr zufrieden mit der Sportpolitik, weil es da eine engagierte Frau Vizekanzlerin gibt, der der Sport wirklich ein Anliegen ist. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Meine Damen und Herren! Da zappelt Exstaatssekretär Wittmann hier heraus, unterstellt der Frau Vizekanzlerin Hochnäsigkeit und Arroganz und behauptet, dass Sportler keinen Groschen von den Sportwetten gesehen hätten. Herr Kollege Wittmann – er ist leider nicht da –, ich weiß, wer noch keinen Schilling gesehen hat! Ich bin deswegen so erbost, weil die SPÖ-Sportpolitik nichts anderes als Lug und Trug war. (Heftige Zwischenrufe bei der SPÖ. – Abg. Grabner: Hallo! Hau’n wir gleich auße! – Präsident Dr. Fischer gibt das Glockenzeichen.) Lug und Trug, ich bleibe dabei.

Kanzler Vranitzky hat der Steiermark für den Bau des Österreich-Ringes, später A1-Ring, 120 Millionen Schilling schriftlich zugesagt. Meine Damen und Herren, kein einziger Schilling hat bis dato die Steiermark erreicht! Herr Kollege Grabner, nicht ein einziger Schilling! Ich würde euch das heute schon verzeihen, hätte ich nicht vor kurzem im Sportausschuss dieses Thema noch einmal zur Sprache gebracht. Der Herr Exstaatssekretär ging her und sagte: Herr Kollege Miedl, wir haben das in Infrastrukturmaßnahmen der Gemeinden rund um den A1-Ring investiert.

Ich gehe also hin und rede mit den Bürgermeistern rund um den A1-Ring. Dort kenne ich sehr viele sehr gut. Kein einziger Schilling, Herr Kollege Grabner, hat jemals diese Region aus der SPÖ-Kasse erreicht. Das nenne ich keine Sportpolitik, meine Damen und Herren! (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.) Und das, obwohl sich der Österreich-Ring in Wirklichkeit schon dreimal refinanziert hat auf Grund der Zuschauereinnahmen, auf Grund der Zahlen, die, bitte schön, eine eindeutige Sprache sprechen.

Meine Damen und Herren! Jetzt, seit es die ÖVP-FPÖ-Regierung gibt, gibt es plötzlich eine engagierte Sportministerin und Vizekanzlerin, die sich von sich aus engagiert und mit Herrn Ecclestone intensiv und offensiv um eine weitere Verlängerung der Verträge verhandelt. Das nenne ich Sportpolitik!

Meine Damen und Herren! Es wurden schon mehrmals die Rahmenbedingungen im Spitzensport angesprochen. Ich spreche auch von Rahmenbedingungen, die notwendig sind. Der


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