Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 56. Sitzung / Seite 86

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Diese "kriminalisierenden" Aussagen, Herr Bundesminister, stammen nicht von einem Vertreter meiner Fraktion, denn dies ist unter dem Titel "Schwarzenberger: Politische Schlammschlacht ..." zu lesen. Das heißt, Ihr Ersuchen geht an den Präsidenten des Österreichischen Bauernbundes (Abg. Dr. Puttinger: Nein, überhaupt nicht!), dem ich im Übrigen noch etwas ins Stammbuch schreiben will. (Zwischenbemerkung von Bundesminister Mag. Molterer. )

Herr Bundesminister, das mögen Sie vielleicht als schwach empfinden, doch ich würde Sie ersuchen, sich, wenn Sie auf der Regierungsbank sitzen, zu Wort zu melden und nicht von hinten dreinzureden, denn das hört dann das Plenum nicht. (Beifall bei der SPÖ.)

Im Übrigen will ich dem Herrn Präsidenten des Österreichischen Bauernbundes, der ja immer wieder die alleinige Vertretung der Interessen der Bauern beansprucht, abschließend noch etwas ins Stammbuch schreiben: Seit 1990 gibt es in Österreich ein Verfütterungsverbot von Tiermehl an Wiederkäuer. Ich halte hier den Bauernbundkalender für das Jahr 2001 in Händen. Seit heuer ist das Tiermehlverfütterungsverbot umfassend.

Daher frage ich mich, warum die Bauern darin von Ihrer Interessenvertretung (Abg. Schwarzenberger: Der ist aber schon voriges Jahr ...!)  – das hat sich aber abgezeichnet, Herr Kollege Schwarzenberger – auf Seite 234 in der Futtermittelwerttabelle noch immer darauf hingewiesen werden, welchen Futtermittelwert Fleischmehl ohne Knochen oder Fleischknochenmehl hat, wenn doch die Verfütterung untersagt ist. (Zwischenrufe bei der SPÖ.)

Herr Kollege Schwarzenberger! Gehen Sie in sich, denken Sie einmal nach, was Sie den Bauern empfehlen! (Beifall bei der SPÖ.)

13.26

Präsident Dr. Werner Fasslabend: Die beiden soeben vorgetragenen Entschließungsanträge sind ausreichend unterstützt, stehen in einem entsprechenden sachlichen Zusammenhang und stehen daher auch mit in Verhandlung.

Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Kampichler. – Bitte.

13.27

Abgeordneter Franz Kampichler (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Bundesminister! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Hohes Haus! Herr Kollege Gradwohl, soweit ich informiert bin, ist der Bauernbundkalender schon immer im Herbst des Vorjahres fertig. (Ironische Heiterkeit bei der SPÖ.) In diesem Jahr werden Sie wahrscheinlich die Dinge im rechten Lot haben, Herr Kollege Gradwohl. (Zwischenrufe bei der SPÖ.) Keine Aufregung also über den Bauernbundkalender! (Abg. Dr. Mertel: Zehn Jahre!)

Meine sehr verehrten Damen und Herren! Der Grüne Bericht beschäftigt sich auf den Seiten 100 und 101 mit der Produktion und der Vermarktung von Rindern und Schweinen, ein aktuelles Thema, das ja die heutige Diskussion in weiten Bereichen geprägt hat. Der Verbraucher ist verunsichert, das wurde bereits festgestellt. Es gibt überall dort große Vorbehalte, wo die Herkunft der Produkte nicht genau zurückverfolgt werden kann. Überall dort, geschätzte Damen und Herren, wo die Sicherheit, dass die Tiere gesund aufwachsen beziehungsweise mit gesundem Futter gefüttert werden, nicht gegeben ist, gibt es große Bedenken und Sorge der Konsumenten.

Ich komme aus einer Region, die erfreulicherweise über eine kleinstrukturierte Landwirtschaft verfügt und wo die Verarbeitung der Schlachttiere noch in überschaubaren Klein- und Mittelbetrieben stattfindet. Diese Transparenz bewirkt, dass der Markt bei uns Gott sei Dank nicht so stark eingebrochen ist – ganz im Gegenteil: Unsere Betriebe verzeichnen eine verstärkte Nachfrage jener Konsumenten, die ihren Bedarf bisher vielleicht in Großmärkten, in Diskont-Märkten gedeckt haben. Die kleinen, die seriösen Betriebe, die überschaubaren Betriebe profitieren derzeit von dieser Situation, und es gibt sogar eine neue Chance für die kleinen Nahversorger.

Ich möchte, meine sehr verehrten Damen und Herren, meinen Redebeitrag dazu benutzen, um mich bei diesen Betrieben dafür zu bedanken, dass sie verantwortungsbewusst handeln, dass


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