Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 92. Sitzung / Seite 37

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Oder: das Thema Damenfußball. Österreich ist in der EU diesbezüglich das letzte Rädchen. Dieser Bereich ist nicht anerkannt, aber da besteht ein Bedürfnis bei den Dirndln. Ein Bedürfnis besteht auch bei den Leistungsträgern in diesem Bereich, ein bisschen mehr Anerkennung zu finden. Eine diesbezügliche Sonderinitiative wurde gesetzt.

Zum Thema Mountainbike-Sonderinitiative werden wir beim nächsten Tagesordnungspunkt sprechen. Auch da besteht höchste Bereitschaft, sich für diesen gesunden Sport einzusetzen.

Ein Allerletztes, weil es angesprochen wurde: In der Regierungserklärung ist davon die Rede, dass wir die ehrenamtlichen Funktionäre, vor allem im "Jahr der Freiwilligkeit", besonders unterstützen. Wenn ich mir die Änderung des Vereinsgesetzes – erfolgt durch Ihr Ressort – anschaue, Frau Vizekanzlerin, dann muss ich sagen, dass das in vollem Umfang umgesetzt worden ist. Sogar von der kritischen BSO ist eine positive Stellungnahme zur Änderung des Vereinsgesetzes, die Sie hineinreklamiert haben, abgegeben worden. Es passt rundherum.

Sie haben blendende Mitarbeiter in Ihrem Ressort, mit denen es eine Freude ist, zusammenzuarbeiten. Der frische Wind, den Sie in den österreichischen Sport bringen, ist spürbar, und dafür möchte ich auch im Namen meiner Fraktion herzlich danken. – Danke schön. (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

10.35

Präsident Dr. Heinz Fischer: Als Nächster gelangt Herr Abgeordneter Lexer zu Wort. – Bitte.

10.36

Abgeordneter Reinhold Lexer (ÖVP): Herr Präsident! Frau Vizekanzlerin! Meine Damen und Herren! Ich möchte zunächst konkret auf die Änderung des Sportförderungsgesetzes eingehen und meine, dass eine Verbesserung der Qualität in der Planung und Abwicklung von Sportprojekten dringend geboten ist. Zusätzlich und in Ergänzung zu den bisherigen Kontrollmechanismen ziehen wir jetzt eine professionelle Instanz ein. Wirtschaftstreuhänder und Sachverständige müssen verpflichtend bereits in der Projektierungsphase involviert werden. Es ist also nicht so wie bisher und wie in den Rechnungshofberichten zu lesen ist, dass erst im Nachhinein kritisiert und geprüft wird, sondern es muss schon im Vorfeld mitgewirkt und mitgestaltet werden.

Mit dieser Änderung werden alle Projektphasen erfasst. Erstens: die Planung und Entwicklung des Projektes und die genaue und rechtzeitige Erfassung der Kosten. Die Erarbeitung einer konkreten Leistungsliste ist eine wichtige Grundlage für die Erstellung der Ausschreibungsunterlagen.

Zweitens: Die Umsetzung und begleitende Kontrolle bei der Projektabwicklung wird durch eine unabhängige, zivilrechtlich haftende Instanz gewährleistet.

Drittens: Die nachhaltige wirtschaftliche Nutzung ist bei vielen großen Projekten von Bedeutung. Es nützt nämlich nichts, dass wir nur die Mittel für den Bau einer Sportanlage zur Verfügung stellen, sondern wir müssen auch danach trachten, dass eine nachhaltige wirtschaftliche Betriebsführung möglich ist. So können wir höhere Beiträge für die Vereinsmitglieder verhindern und auch zukünftige Vereinspleiten vermeiden. Durch den sorgfältigen und effizienten Einsatz der Sportförderungsmittel können wir Spielräume für wichtige Sportanliegen schaffen. Ich nenne hier das in nächster Zeit aus meiner Sicht wichtigste Anliegen: Initiativen für den Frauen- und Mädchensport.

Frauen und Mädchen sind auf fast allen Sportanlagen extrem benachteiligt. Fußballplätze werden fast ausschließlich von Männern und Burschen genutzt. Es gibt viel zu wenige qualifizierte Trainerinnen. Es fehlen adäquate sanitäre Einrichtungen. Mädchen und Frauen erhalten für dieselbe Leistung eine wesentlich geringere Abgeltung. Dies gilt auch und vor allem für den Spitzensport. Ich rege daher an, dass das Jahr 2003 zum "Jahr des Mädchen- und Frauensports" erklärt wird und sich alle Sportverantwortlichen auf Bundes-, Landes- und Gemeindeebene besonders um diese Thematik kümmern müssen. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)


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