Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 122. Sitzung / Seite 98

Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite

Wir wissen ganz genau, dass junge Menschen gerade in der Pubertät sehr gefährdet sind, wenn sie nicht in geordneten Verhältnissen aufwachsen und wenn sie keine Vor­bilder haben. Die besten Vorbilder hat man in der Schule, hat man im Berufsleben.

Wir haben bei uns auf dem Land sehr oft das Problem, dass Lehrstellen tatsächlich nicht im Überfluss vorhanden sind, weil die Gewerbebetriebe schwer zu kämpfen haben. Wir haben die landwirtschaftlichen Fachschulen, die heute viele zusätzliche Be­rufsbilder entwickelt haben und auch eine steigende Zahl von Jugendlichen vom Land aufnehmen. Ich bin sehr froh, dass sich der Bund an den Kosten für die Lehrkräfte beteiligt, weil das eben eine sehr, sehr wichtige Funktion im ländlichen Raum hat.

Darüber hinausgehend haben wir in der Landwirtschaft selbst rund 1 200 Lehrlinge in Ausbildung. Das soll man nicht unterschätzen, auch diese Betriebe, Gärtnereien, Baumschulen, Forstbetriebe, ganz normale landwirtschaftliche Betriebe, bilden junge Menschen aus, und zwar dort, wo es oft gar keine andere Möglichkeit gibt. Das wird sehr gerne angenommen. Und ich bin sehr froh, dass auch die Landwirtschaft seit der gestrigen Entscheidung des AMS den „Blum-Bonus“ im Rahmen des „Projekts 06“ mit anbieten kann.

Darüber hinaus gibt es den Bereich der landwirtschaftsnahen Dienstleistungen, der Zulieferer, der Verarbeiter, also der Verarbeitungsbetriebe, die davon leben, dass es der Landwirtschaft halbwegs gut geht. Als Beispiel möchte ich nur die RWA und die Lagerhäuser nennen. RWA und Lagerhäuser haben zum heutigen Stichtag insgesamt 1 049 Lehrlinge beschäftigt. Ich kann Ihnen versichern, dass gerade diese „Blum-Ak­tion“ im Bereich der RWA und der Lagerhäuser beworben wird, damit auch dort zu­sätzliche Lehrplätze angeboten werden, weil wir sie brauchen und weil die Landwirt­schaft in Wirklichkeit in den ländlichen Gebieten sehr häufig noch immer der wesent­liche Wertschöpfungsmotor ist und für die Beschäftigung der Menschen wichtig ist. (Beifall bei der ÖVP.)

Ich möchte das bei dieser Gelegenheit in Erinnerung rufen, denn so mancher tut so, als ob Landwirtschaft in der ganzen Welt gespielt würde und durch andere Produkte und Importe ersetzt werden könnte. Wertschöpfung in Österreich braucht Landwirt­schaft, und Landwirtschaft braucht gute verarbeitende Betriebe. In dieser Synergie leben wir, und das ist unser schönes Österreich.

Eines hat mir bei der Debatte im Ausschuss gefallen. Kollege Moser hat gefragt: Diese vielen Initiativen, die die Bundesregierung jetzt macht, das viele Geld, das auf den Tisch gelegt wird – wer soll denn das umsetzen? Ich sage euch ehrlich, einmal zu hören, dass nicht zu wenig Geld da sein wird, sondern wirklich genug da ist, das war ein schöner Kommentar der Opposition. Dafür bedanke ich mich ausnahmsweise. (Beifall bei der ÖVP.)

13.30


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als nächster Redner zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Mag. Ikrath. – Bitte.

 


13.30.14

Abgeordneter Mag. Peter Michael Ikrath (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Bundesminister! Sehr geehrter Herr Staatssekretär! Geschätzte Kollegin­nen und Kollegen! Das Beschäftigungsförderungsgesetz muss man selbstverständlich im Kontext mit allen anderen Maßnahmen sehen, die diese Bundesregierung zur Be­lebung des Arbeitsmarktes und zur Förderung des Wachstums in den letzten Jahren gesetzt hat: Konjunkturbelebungspakete I und II, Wachstums- und Standortpaket, Steuerreform 2004, Steuerreform 2005, regionale Beschäftigungs- und Wachstumsof­fensive 2005/2006 – mit einer Gesamtentlastung der Wirtschaft von sage und schreibe


Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite