Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 140. Sitzung / Seite 74

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die Inszenierung des Bundesgestüts in Richtung eines Erlebnisgestüts rund um das Thema Pferd/Lipizzaner finanziert.

Diese Lipizzanerwelt Piber wird am 1. April 2006 eröffnet und umfasst folgende Attrak­tionen, die ich jetzt kurz erwähnen möchte: Zum Beispiel können in der Schauschmie­de Hufschmiede bei der Arbeit gesehen werden; es gibt einen Biotop- und Abenteuer­bereich; es gibt eine Pferdeschwemme, wo auch ein echtes Gespann zu sehen ist, wo auch der Fahrsport den Besuchern näher gebracht wird; es gibt einen Shop, in dem Andenken erstanden werden können und Kulinarisches angeboten wird; es wird eine Wagenremise zu sehen sein mit dem Jagdwagen von Kronprinz Rudolf und dem Vis-à-vis-Wagen aus dem Hofbestand Kaiser Franz Josephs; es wird ein Kinderkino geben, in dem kindgerechte Filme rund um das Thema Pferd gebracht werden; es wird einen Praxisbereich geben, wo man die Pferde sehen und auch angreifen kann; es wird eine Fohlenstation geben, wo man durch Sichtscheiben die Fohlen beobachten kann; es wird natürlich auch einen kindgerechten Spielplatz für alle Altersgruppen geben.

Abschließend möchte ich sagen: Freuen wir uns doch alle über die Parteigrenzen hin­weg über diesen Beschluss!, und ich danke vor allem Bundesminister Josef Pröll für die Erhaltung und den Ausbau des Standortes Piber und wünsche dem Unternehmen Bundesgestüt Piber für die Zukunft alles Gute! (Beifall bei der ÖVP.)

12.11


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Abge­ordneter Faul. Wunschredezeit: 3 Minuten. – Bitte.

 


12.11.58

Abgeordneter Christian Faul (SPÖ): Frau Präsidentin! Herr Bundesminister, es stellt sich schon die Frage: Wenn alles so paletti ist, weshalb haben Sie dann eigentlich den Vier-Parteien-Antrag gebraucht, um das zu dokumentieren, was selbstverständlich ist?

Herr Bundesminister! Immer dann, wenn wir über Piber und über die Hofreitschule ge­redet haben, sind bei Ihnen die Emotionen hochgekommen, wobei ich mich immer ge­wundert und gefragt habe (Dipl.-Ing. Pröll: ... falsch!): Warum kommen sie hoch? (Bun­desminister Dipl.-Ing. Pröll: Weil falsch!) – Sie können mir das nicht glaubhaft erklären. (Abg. Dr. Fekter: Weil er ein engagierter Minister ist!) Dass Sie sich vielleicht einen an­deren Ausgang gewünscht hätten oder dass Ihnen vielleicht die Ergebnisse der Land­tagswahl heute noch wehtun, das könnte die „Kleinigkeit“ sein. – Ich glaube aber, dass unser Entschließungsantrag und unser gemeinsamer Antrag (Abg. Grillitsch: Kollege Faul! Jetzt haben wir einen Vier-Parteien-Antrag, und ihr habt euren noch immer nicht zurückgezogen!) in Wirklichkeit das Umdenken in der Steiermark erst bewirkt haben. Davon sind wir echt überzeugt! (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Dr. Fekter: Lauter heiße Luft!)

Herr Bundesminister, eines ist Fakt – und da können Sie schreien, so viel Sie wollen (Abg. Steibl: Weil ihr es eh nicht versteht!) –: Sie haben eines der wertvollsten Kultur­güter Österreichs mit einer – Sie haben es selbst gesagt – mehr als 400-jährigen Tradi­tion durch den Privatisierungswahn in den Ruin treiben wollen. (Abg. Dr. Fekter: Das ist ein Blödsinn! So ein Blödsinn! – Zwischenruf des Abg. Grillitsch. – Abg. Dr. Pirkl­huber – in Richtung des Abg. Grillitsch –: Nicht mit vollem Mund schreien! – Weitere Zwischenrufe bei der ÖVP.)

Ja, natürlich! Sie haben einen Ministergünstling, nämlich Werner Pohl, als Geschäfts­führer hingesetzt. (Abg. Grillitsch: Entschuldigung: Weißt du, was du sagst? – Ein ahnungsloser Sprecher!) Kollege Abentung, euer Sektionschef, hat in der Zeitung be­stätigt – lesen Sie es nach, Kollege Grillitsch! –, dass Werner Pohl grundsätzlich fal­sche Entscheidungen getroffen hat, die dieses Unternehmen nahezu ruiniert haben,


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