Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 140. Sitzung / Seite 100

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13.37.04

Abgeordneter Hermann Gahr (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Bundesminister! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Hohes Haus! Ich möchte nach Verlauf dieser Debatte festhalten, dass niemand in diesem Haus hier will, dass wir in schlechter, belasteter Luft leben, dass niemand Menschen und deren Ge­sundheit gefährden will und dass wir alle dazu aufgerufen sind, Verantwortung zu tra­gen, Verantwortung zu übernehmen und Maßnahmen zu setzen.

Ich glaube, verantwortungslos war der Einspruch des Bundesrates, dieses Maßnah­menpaket und die Novelle zum IG-Luft zu verhindern. Es ist gewisse Kritik berechtigt, weil ich glaube, das trägt auch dazu bei, dass wir auf diese Problematik aufmerksam werden, aber die Panikmache hilft uns nicht weiter. Mit der Änderung des IG-Luft wer­den bestehende Geschwindigkeitsbegrenzungen erhalten bleiben, es wird nicht daran gerüttelt. Die Länder können eigenständig Maßnahmen erlassen. Selbstverständlich bleibt auch Bundesminister Gorbach an seine Ziele beziehungsweise an die Ziele des IG-Luft gebunden und kann Vorgaben nicht ignorieren.

Was meiner Ansicht nach positiv ist, ist, dass sich vor allem sehr viele Wirtschaftsbe­triebe freiwillig verpflichten, Zielvereinbarungen zu setzen und diese auch einzuhalten.

Wir alle müssen die Realität erkennen und müssen Maßnahmen setzen. Diese Bun­desregierung hat mit dem NoVA-Bonus-Malus-System, mit verkehrspolitischen Maß­nahmen, mit Förderungspaketen für Gewerbe und Wirtschaft Zeichen gesetzt. Ange­sichts der derzeit steigenden Energiepreise, des derzeit steigenden Energiebedarfs müssen wir gerade die heimische Biomasse, die heimische Wasserkraft und die Bio­treibstoffe forcieren. Es ist auch mit dem Ökostromgesetz ein großer Wurf gelungen. – In der heutigen Diskussion vermisse ich die positiven Akzente, die gesetzt wurden.

Aus meiner Sicht gibt es, wenn es um die Belastung der Luft geht, keine Grenzen, und wir nehmen das sehr ernst. Gerade jetzt während der EU-Präsidentschaft ist es wieder Bundesminister Pröll, der die Initiative ergreift und sich für eine nachhaltige Energie­strategie in Europa einsetzt. Diesbezüglich haben viele Länder enormen Nachholbe­darf. Wir in Österreich und als österreichische Nation können da Vorbild für das ver­einte Europa sein.

Wir brauchen einen Pakt für saubere Luft in Europa. Diese IG-Luft-Novelle und all die wirtschaftspolitischen Maßnahmen tragen dazu bei, dass wir dieses Problem ernst nehmen und anpacken.

Ich darf zum Schluss noch einen Appell aussprechen: Jeder in diesem Haus trägt dazu bei, dass die Luft belastet ist, und jeder in diesem Haus kann auch einen Beitrag dazu leisten, dass diese Situation verbessert wird. – Danke. (Beifall bei der ÖVP.)

13.39


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Oberhaidinger. – Bitte.

 


13.40.04

Abgeordneter Georg Oberhaidinger (SPÖ): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Meine Damen und Herren! Wir diskutieren ja nicht nur das IG-Luft, sondern wir disku­tieren auch einige Anträge, so etwa einen Antrag des Kollegen Jan Krainer im Zusam­menhang mit dem Kyoto-Ziel. Ich möchte das Hohe Haus schon daran erinnern: Wenn es uns nicht gelingt – und die Wahrscheinlichkeit ist groß –, bis 2012 das Kyoto-Ziel zu erreichen, sind die Schäden für die Umwelt auf alle Fälle vorhersehbar, und darüber hinaus muss der österreichische Steuerzahler sehr, sehr tief in die Tasche greifen.

In diesem Zusammenhang möchte ich auch die Heizkosten ansprechen; die entspre­chenden Rechnungen werden in absehbarer Zeit in den Haushalten auf dem Tisch


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