Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 140. Sitzung / Seite 145

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setzen – so, wie wir das bei den Sportlern gemacht haben. Ehrlichkeit ist in Zeiten von Büttenreden eine schwere Erfordernis, aber vielleicht sollten wir es versuchen. (Beifall und Bravorufe bei den Freiheitlichen und der ÖVP. Abg. Öllinger: Was sagen Sie zum Rechnungshof?)

16.09


Präsident Dr. Andreas Khol: Ans Wort gelangt nunmehr Frau Abgeordnete Mandak. Sie wünscht sich 5 Minuten Redezeit. – Bitte. (Abg. Dr. Stummvoll: Die Dringliche ist nach hinten losgegangen!)

 


16.09.43

Abgeordnete Sabine Mandak (Grüne): Sehr geehrter Herr Präsident! Hohes Haus! Herr Kollege Lopatka und Herr Kollege Scheibner, es ist halt ein bisschen ein Unter­schied (ironische Heiterkeit bei der ÖVP und den Freiheitlichen Rufe bei der ÖVP: Wo ist da der Unterschied? Das ist ja unglaublich!): Wenn Landesrat Anschober in einem Inserat bildlich aufscheint, dann ist das so, dass die Leute hinschauen und lesen, was er zu sagen hat. (Ironische Heiterkeit bei der ÖVP und den Freiheitlichen. Abg. Freund: Wo ist da der Unterschied?)

Wenn das Bild eines Regierungsmitgliedes irgendwo so groß aufscheint, schauen die Leute weg, weil sie gar nicht mehr hinschauen können. – Das ist der Unterschied! (Bei­fall bei den Grünen sowie bei Abgeordneten der SPÖ. Abg. Mag. Molterer in Rich­tung der Abg. Dr. Glawischnig-Piesczek : Frau Glawischnig, war das jetzt korrekt?)

All diese Inserate enthalten natürlich einen Text und eine Information an die Bevölke­rung.

Herr Kollege Lopatka scheint überhaupt seine Aufgabe hier herinnen darin zu sehen, die Opposition zu kontrollieren, aber nicht die Regierung, und auch nicht darin, zu kontrollieren, was die Regierung mit Steuergeldern tut. Das ist aber hier und heute Thema, und das wäre eigentlich der Fokus, den auch Sie – auch Sie sind Abgeordnete dieses Parlaments und auch Sie haben Kontrollaufgaben – hier herinnen eigentlich auch wahrnehmen sollten. (Beifall bei den Grünen. Zwischenrufe bei der ÖVP und den Freiheitlichen. Abg. Zweytick: Wer im Glashaus sitzt!)

Sie brauchen uns jetzt nicht zu unterstellen, dass wir jede Art von Information oder Werbemaßnahme einer Bundesregierung ablehnen. Ich glaube, Sie haben den Antrag nicht gelesen. Schauen Sie ihn sich bitte an!

Punkt 1 heißt – ich zitiere wörtlich –: „Die Finanzierung von Öffentlichkeitsarbeit bzw. von Informations- und Werbemaßnahmen aus Haushaltsmitteln ist unter Beachtung der Grundsätze der Sparsamkeit, Wirtschaftlichkeit und Zweckmäßigkeit zulässig.“ (Zwischenrufe bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Wir werden schauen, ob Sie dem hier und heute zustimmen – oder ob Sie sagen, es ist völlig egal, ob das Geld verpulvert oder ob es sinnvoll verwendet wird. Wir sind dafür, dass es eingesetzt wird, aber sinnvoll – und nicht so, wie es die Regierung derzeit macht.

Sie haben schon eine Reihe von Beispielen gehört. Ich möchte noch einmal auf die Kampagne „Zukunft soziales Österreich“ zu sprechen kommen, die sozusagen einen Kreis ins Jahr 2012 zieht, was natürlich den ungeheuren Vorteil hat, dass man die Bro­schüren nicht einstampfen muss, weil man dabei diese Fehler nicht machen kann, die bei dieser Pensionsbroschüre aufgetreten sind. Aber man zeigt irgendwelche Wunsch­bilder, zum Beispiel, dass die Familien fünf Kinder haben werden und mit einem ge­schätzten Haushaltseinkommen von 10 000 € im Monat ganz locker und gut leben kön­nen.

 


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