Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 140. Sitzung / Seite 184

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Sie haben jeden Grund, leiser zu treten und in diesen Tagen zu fasten. Nutzen Sie die Chance auf Reinigung, Einsicht und Bekehrung, Sie haben es absolut notwendig! (Abg. Mag. Molterer: Bei der AMAG!)

Eigentlich hätte ich meine Fragen gerne an Herrn Staatssekretär Kukacka gestellt, aber er zieht es vor, durch Abwesenheit zu glänzen, wenn man über die ÖBB disku­tiert. Aber trotzdem stelle ich ihm die Frage, wie er sich die Tatsache erklärt (Zwischen­ruf des Abg. Großruck), dass sich durch die unsinnige Zerteilung der ÖBB in verschie­denste Strukturunternehmungen und so weiter und durch die Aufblähung des Over­heads vieles zum Schlechteren gewendet hat. Millionen von Euro – der Rechnungshof hat das bestätigt – verschwinden im Sumpf sinnloser Beratungstätigkeiten bei überzo­genen Vorstandsgagen, und Sie alle schauen tatenlos zu.

Oder ein ganz besonderes Schmankerl: Sie unterstützen offensichtlich auch eine Ma­nagerin, die natürlich „zufällig“ aus einem ÖVP-Ministerbüro gekommen ist, mit einer Jahresgage in der Höhe von 348 000 €. Das ist mehr, als der ÖBB-General Draxler verdient hat. Sie hat praktisch keine Kompetenzen und Befugnisse, wickelt aber an­geblich Geschäfte ab und schließt Verträge ab, ohne die dafür notwendigen Aufsichts­ratsbeschlüsse einzuholen beziehungsweise zu haben. Ich verweise auf den Büroturm in Linz, um ein bisschen konkreter zu werden.

Herr Staatssekretär Kukacka, wie halten Sie es mit einem ehemaligen Justizminister dieses Hauses, der in verschiedenen Aufsichtsräten von Bahngesellschaften sitzt? Weiters hört man – oder angeblich hört man –, dass viele Rechtsgeschäfte dieser Ge­sellschaften über seine Anwaltskanzlei abgewickelt werden. (Abg. Mag. Molterer: Was ist „angeblich hört“?) Halten Sie das für anständig? Ist das normal bei Ihnen, ist das selbstverständlich? (Abg. Mag. Molterer: Wollen Sie Lansky lieber?) Ich würde mir da Aufklärung und ein Abstellen dieser Missstände erwarten. (Abg. Mag. Molterer: Lans­ky ist euch lieber!)

Meine Damen und Herren! Sie wollen uns Nichteinmischen vorschreiben, wenn Sie un­sere Betriebe an das Ausland verscherbeln, Strukturen zertrümmern und diese Repub­lik als Selbstbedienungsladen verwenden. Diesen Gefallen tun wir Ihnen nicht! (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Schöls: Wach auf!)

18.27


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Abge­ordneter Faul. 3 Minuten Wunschredezeit. – Bitte.

 


18.27.30

Abgeordneter Christian Faul (SPÖ): Herr Präsident! Herr Präsident des Rechnungs­hofes! Herr Staatssekretär! (Abg. Mag. Molterer: Er erklärt uns jetzt, wie das in der AMAG wirklich ist! – Abg. Neudeck: Du stehst ja gar nicht auf der Rednerliste!) Kollege Neudeck hat bei seiner Rede moniert, dass die Stimmung nach drei Stunden Unter­brechung weg sei. Daher möchte ich mich ein bisschen an den Anfang erinnern. Herr Kollege Molterer ist bei den Ausführungen des Kollegen Kräuter herumgerannt, als hätte er gerade die neuesten Umfragen der ÖVP-Werte gelesen, so sauer war er! (Bei­fall bei der SPÖ. – Abg. Mag. Molterer: Ich habe sie nicht einmal gehört, habe aber nichts versäumt!)

Wenn Kollege Schöls auf unsere Verkehrsminister zu sprechen kommt, dann möchte ich ihn daran erinnern, dass die Fraktion neben ihm fünf Verkehrsminister und unzäh­lige Vorstände verbraucht hat, die es nicht geschafft haben, die Bahn nachhaltig positiv zu verändern. (Zwischenruf des Abg. Neudeck.)

Das Beste, das ich heute überhaupt gehört habe, war die Rede von Kollegen Schöls, der gesagt hat, dass das Gorbach-Prüfverlangen eine ganz wichtige Sache, eine Rich-


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