Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 20. Sitzung / Seite 138

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„Und verteuert schon jetzt die Lebenshaltungskosten der Familien. Werden doch die Kunden für die beachtlich über der ASVG-Höchstpension liegenden Ruhestandsbezü­ge bei Wienstrom, Wiengas und Co über die Strom- und Gastarife seit Jahren kräftig zur Kasse gebeten. Davon sind auch viele Mindestrentner betroffen“, die die Privilegien dieser Pensionisten bezahlen müssen.

Weiters: „Von einem sozial gerechten Pensionssystem, das Hundstorfer im Verein mit ÖGB und SPÖ von der Bundesregierung fordert, kann daher in der Wiener Kommune nicht die Rede sein. Im Gegenteil: Die traditionell in Wien regierende SPÖ hat in den vergangenen Jahr­zehnten ein Zwei-Klassen-Ruhe­stands­system installiert. Es ist höchste Zeit, dass auch Wien sein System reformiert – und vor allem die traditionsrei­chen Privilegien für die kommunalen ,Pensionskaiser‘ stoppt.“ – So weit für die Berei­che, wo die SPÖ das Sagen hat.

Kollegin Lunacek! Dann ist mir gerade beim Lesen der „Kronen Zeitung“ unter „profile pointen“ etwas aufgefallen. Es haben heute ja alle Sekretariate auf Grund einer Ein­schaltung des ÖGB heftige Anrufe gehabt. Das ist interessant, unsere Mitarbeiter ha­ben das durchgestanden. Aber da steht – ich zitiere –: „Ausgerechnet SPÖ-Abge­ordnete ersuchten die Hauszentrale, gewerkschaftlich motivierte Anrufer nicht mehr weiterzuleiten, erzählte man zumindest schmunzelnd im Klub der ÖVP.“ (Zwi­schenruf des Abg. Verzetnitsch.)

Eines noch zum „guten Geschmack“: Die Gewerkschaft hat uns da eine Einladung zu­kommen lassen. Es heißt darin, wir würden ein kleines Präsent bekommen, sollten wir morgen zustimmen.

Kollege Verzetnitsch! Gutschein an die ÖVP und FPÖ-Abgeordneten, „Gutschein für einen besonders deftigen Einlauf“. – Ohne Argumente, muss ich sagen, können Sie sich das wo hinschieben! (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)

17.43

 


Präsident Dr. Heinz Fischer: Herr Kollege Detlev, bitte! (Abg. Neudeck: Ich heiße Neudeck! – Für Ihre Phantasie kann ich nichts!) Kollege Neudeck, so geht es nicht! Nein, so geht es wirklich nicht! (Ruf bei der SPÖ: Das ist ein Skandal!) Darf ich Sie noch einmal bitten, diesen Ausdruck als nicht parlamentarisch zurückzunehmen. (Abg. Neudeck: Nein, ich kann nichts für Ihre Phantasie!) – Gut, dann erteile ich Ihnen für diese Formulierung einen Ordnungsruf.

Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Dobnigg. – Bitte.

 


17.43

Abgeordneter Karl Dobnigg (SPÖ): Herr Präsident! Meine Herren auf der Regie­rungsbank! Werte Kolleginnen und Kollegen! Hohes Haus! Es wäre wohl besser, Kol­lege Lopatka würde sich, bevor er zum Thema „Pensionen“ spricht, besser informieren. Bei Ihnen in der ÖVP scheint es so zu sein, dass die rechte Hand nicht weiß, was die linke tut, denn vor 12 Minuten hat der ORF Tirol eine Aussage von AK-Präsidenten Dinkhauser gebracht, und zwar dahin gehend, dass laut Dinkhauser die Pensionsre­form abzulehnen sei. Er sagte, diese Reform sei unsozial und die ASVG-Bezieher sei­en Draufzahler. – 10. Juni, 17.30 Uhr, ORF Tirol.

Frau Abgeordnete Bleckmann hat heute die Aussage getroffen: Wir verhandeln bis zum Schluss. Es stellt sich hier die berechtigte Frage: Ja worüber verhandeln Sie? – Über das von Ihrer Regierungsmannschaft vorgelegte Pensionskürzungsprogramm? Sie müssen ja selbst zugeben, dass diese Pensionsreform unsozial, ungerecht und unfair ist. Genau das haben wir Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten und der ÖGB in den letzten Tagen und Wochen behauptet, und zwar mit Recht behauptet!

 


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