Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 22. Sitzung / Seite 148

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gets. Geblieben ist nicht wirklich viel! Es wurde nicht erhöht, es gab keine Valorisierung und ist somit eine reale Kürzung.

Ausdrücklich aus meiner Kritik herausnehmen möchte ich natürlich die besondere För­derung für den Behindertensport, die ich sehr begrüße. Es ist zu hoffen, dass diese Förderung keine zeitlich befristete Einmalförderung bleibt. Unter die Räder kommen meiner Einschätzung nach insgesamt wieder einmal die kleineren Fachverbände, die sowieso nicht im medialen Rampenlicht stehen, die sowieso ständig mit finanziellen Problemen zu kämpfen haben und denen nun wieder nur die Hoffnung bleibt, obwohl dort sehr viele sportbegeisterte Menschen sinnvoll ihre Freizeit verbringen.

Wo sind die Bekenntnisse der Bundesregierung, die Bekenntnisse in ihrem Regie­rungsprogramm, den Schulsport und die Vereine zu unterstützen? Was passiert in Wirklichkeit? – Im Rahmen des Sports ist man bemüht – Herr Staatssekretär; da muss ich Sie unterstützen –, aber der Unterricht schießt quer: Es werden Turnstunden ge­kürzt; und es ist völlig egal, ob das so vorgesehen war oder nicht. Fakt ist, es kommt real vor.

Ich kenne Schulen – ich bin auch in der Lage, den Schulstandort zu nennen –, in de­nen die Stundenkürzungen solche Auswirkungen haben, dass die Mädchen keine Vol­leyballmannschaft mehr zusammenbringen. Wir haben Schulen, in denen die Schüler­cupspiele des Fußballs nicht mehr durchgeführt werden können, weil sich keine Mann­schaft mehr zusammenfindet.

Ich kenne viele Lehrer, die darüber sehr unglücklich sind, und ich kenne sehr viele Eltern, die ziemlich erbost sind, dass man derartige Sparmaßnahmen auf dem Rücken und auf Kosten unserer Kinder und deren Gesundheit austrägt. Ich kann das verste­hen.

Wir haben jetzt erfreulicherweise ein Sportstaatssekretariat, einen trainierten Sportler als Staatssekretär, was aber fehlt, ist offensichtlich das sportliche Gewicht beim Verhandeln um Fördergelder für die Fachverbände und Vereine. Vielleicht wäre doch ein Sumo-Ringer bei den Budgetverhandlungen besser als ein Langstreckenläufer – aber hinauffuttern kann man ja, das ist kein Problem.

Herr Staatssekretär! Gehen wir gemeinsam Seite an Seite, insbesondere auch um den Stellenwert des Schulsports zu heben. Unsere Unterstützung kann ich Ihnen in Aus­sicht stellen.

Meine Damen und Herren der Regierungsparteien! Ich erinnere Sie daran, dass Ge­rechtigkeit, Chancengleichheit und Gleichbehandlung ein ganz besonders wichtiger Faktor sind für unsere Jugend und für unsere ständig wachsende Gesellschaft. Daran muss ich Sie bedauerlicherweise nicht nur im Bereich des Sports erinnern. – Danke. (Beifall bei der SPÖ.)

17.31

 


Präsident Dr. Heinz Fischer: Zur Geschäftsbehandlung hat sich Herr Klubobmann Van der Bellen zu Wort gemeldet. – Bitte, Herr Klubobmann.

 


17.32

Abgeordneter Dr. Alexander Van der Bellen (Grüne) (zur Geschäftsbehandlung): Herr Präsident! Um 14.56 Uhr hat sich Herr Abgeordneter Scheuch zu einer tatsächli­chen Berichtigung zu Wort gemeldet. Und diese tatsächliche Berichtigung ist offen­sichtlich unwahr. Ich finde, es ist der Mühe wert, das zu thematisieren.

Herr Abgeordneter Scheuch hat in Bezugnahme auf eine Wortmeldung des Abgeord­neten Jarolim gesagt – ich zitiere wörtlich –:

 


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