Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 22. Sitzung / Seite 214

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Familienpolitik bedeutet auch Wirtschafts-, Einkommens- und Arbeitsmarktpolitik. Dazu in aller Kürze: Schauen Sie nach im Regierungsprogramm der Sozialdemokratischen Partei! (Abg. Wittauer: Ich glaube, Sie wissen nicht einmal, wovon Sie reden!)

Ihre Politik steht im Interesse des Kapitals – unsere Politik steht im Dienste der Men­schen, der Arbeitnehmer, der Arbeitnehmerinnen, der Klein- und Mittelbetriebe und der Familien in Österreich. (Beifall bei der SPÖ.)

Ich habe auf Grund der kurzen Zeit keine Möglichkeit mehr, auf den Bereich der Ge­waltprävention einzugehen (Abg. Wittauer: Da sind wir froh!); auch da: Lesen Sie nach im Programm der SPÖ!

Ich komme nun zum Ende und muss Sie daran erinnern, dass mit zunehmender Sprachlosigkeit in unserer Gesellschaft die Bereitschaft zur Gewalttätigkeit steigt. Und das betrifft auch die Gewalt der Sprache. (Abg. Wittauer: Da müssen Sie sich aber selber bei der Nase nehmen! Die Sprache spielt eine große Rolle, das stimmt!)

Ich muss nun am Ende noch etwas zu Kollegen Scheuch sagen. Von dieser Stelle aus verurteile ich als Abgeordnete des Bundeslandes Kärnten die eindeutig zweideutigen Aussagen des Kollegen Scheuch auf das Allerschärfste, denn was nicht in einem drin­nen ist, kommt einem bei einem Zwischenruf auch nicht heraus. Ein wirklich anständi­ger Mensch, Kollege Scheuch, würde sich anständig entschuldigen und mit Anstand die Konsequenzen ziehen. (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Wittauer: Das heißt also, dass er unanständig ist!)

21.43

 


Präsident Dr. Heinz Fischer: Frau Abgeordnete Grander ist die nächste Rednerin. Ich darf Sie zum Rednerpult bitten.

 


21.43

Abgeordnete Maria Grander (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Frau Staatssekretärin! Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen, im Besonderen die KollegIn­nen von der Opposition! Ihre Devise lautet: Wir sind so arm, die anderen sind so böse! Sie können nachlesen bei Bernes „Spiele der Erwachsenen“, wo dieser Ausdruck in der Ich-Form herkommt. Ihr Bild der Opferrolle der Frauen predigen Sie den Frauen ständig. Gestern ist mir das so richtig auf die Nerven gegangen; ich sage es Ihnen jetzt einfach so. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

Ich bin der Meinung, diese Rollen haben wir Frauen in allen Lebensbereichen schon wirklich lange Zeit völlig verlassen. Ich komme selber aus einem von Frauen dominier­ten Beruf, in dem viele, fast ausschließlich Frauen arbeiten. Ich kann mich nicht an so ein Bild von Frauen erinnern, wie es uns da immer wieder beschrieben wird.

Wir Frauen sind in unserer Eigenständigkeit und auch in unserer Eigenverantwortung schon viel weiter, als da ständig behauptet wird. (Beifall bei der ÖVP.) Außerdem hät­ten Sie von der SPÖ Jahrzehnte die Möglichkeit gehabt, die gesetzlichen Rahmenbe­dingungen für Frauen zu verändern. (Abg. Mag. Prammer: Sie sind ja genau dabei, ihnen etwas wegzunehmen!) Nein, das werde ich Ihnen dann explizit anhand von zwei Beispielen sagen, dass wir nichts wegnehmen.

Erst 1995 wurden die Kindererziehungszeiten erstmals für die Pension anerkannt. Zu welchen Zeiten war das, und was war vorher? (Abg. Mag. Prammer: 1990!)

Wir Frauen brauchen keinen Glassturz übergestülpt, und es muss nicht alles über ge­setzliche Regelungen nur für Frauen geregelt werden. (Abg. Mag. Wurm: Kinder­betreuungseinrichtungen wären ganz praktisch!) Im täglichen Leben ist die Wichtigkeit der weiblichen Seite in vielen beruflichen Bereichen gefragt. Ich denke, da gibt es sehr viele Dinge, die bereits umstrukturiert sind. Da zitiere ich noch einmal einen Buchtitel:


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