Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 28. Sitzung / Seite 232

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Tollerei oder deshalb, weil sie unabhängig vom Elternhaus sein wollen und vielleicht einen Porsche fahren wollen. Darüber können Sie nicht hinwegtäuschen.

Wenn wir schon dabei sind – weil das die Frau Bundesministerin letztes Mal im Aus­schuss vehement verteidigt hat –: Das Fachhochschulangebot ist im ländlichen Bereich bei Gott ein äußerst dürftiges! (Abg. Dr. Brinek: Wir können nicht bei jeder Volksschule eine Fachhochschule anbauen!) Wir können daher auch nicht davon ausgehen, dass jene jungen Menschen, die nicht in der Umgebung einer Universität wohnen, sehr leicht zu einem Fachhochschulabschluss kommen können.

Insgesamt ist diese Studienförderung nicht das, was sich die Studierenden verdienen würden, und schon gar keine große Errungenschaft, als die sie von Ihnen, den Regie­rungsparteien, bezeichnet wird. (Beifall bei der SPÖ.)

21.58

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Zu Wort gelangt nunmehr Frau Abgeordnete Dr. Magda Bleckmann. Wunschgemäße Redezeit: reiche 5 Minuten. – Bitte.

 


21.58

Abgeordnete Mag. Dr. Magda Bleckmann (Freiheitliche): Sehr geehrter Herr Präsi­dent! Frau Minister! Hohes Haus! Der Tenor bei der Opposition heute ist: Im Prinzip ist es ja nicht schlecht, was jetzt in dem Studienförderungsgesetz beschlossen wird. – Das hat auch keiner der Kollegen bestritten. Wenn Sie aber dann in Zwischenrufen gefragt werden: Wieso stimmen Sie denn dann nicht zu?, kommt die Antwort: Die Ver­besserungen kommen ja sowieso! – Das ist Ihre Art und Weise, wie Sie eingestellt sind! (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)

Die Dinge können zwar gut sein, verbessert wird es eh, die Regierung beschließt es ja sowieso, deshalb können wir jetzt heftig schimpfen, uns die kleinen Dinge heraus­suchen oder uns noch mehr wünschen, was halt noch alles gut wäre. Alles geht halt leider nicht! (Abg. Dr. Grünewald: Sind Sie Psychologin, dass Sie wissen, was ich denke?) Ja, anscheinend kann ich Gedanken lesen, wenn Sie mir hier Recht geben.

Noch eines zum Professor Winckler; ich muss doch noch auf die erste Wortmeldung des Kollegen Broukal eingehen. Ich verstehe schon, dass Ihnen das alles gefällt, was Herr Professor Winckler sagt und wie er es sagt, denn man könnte ja meinen, das, was Professor Winckler sagt, wird dann 1 : 1 wieder eine SPÖ-Aussendung. Schauen Sie sich die Aussagen einmal an, sie sind sehr ähnlich, darum verstehe ich, dass Sie sich sehr sympathisch sind und dass Sie das alles gut finden, was er macht. Aber Sie sollten immer mit dem gleichen Maß messen und dürfen nicht übersehen: Es gibt auch viele Universitätsräte, die einen ausgezeichneten Lebenslauf haben, aber leider über keine SPÖ-nahe Gesinnung verfügen – und die sind dann nichts wert. Das ist Ihre Art und Weise der Einstellung. Die, die das vollziehen, was Sie gut finden, das sind die Braven – die, die andere Dinge vollziehen, das sind dann die Bösen. Das ist Ihre Art und Weise, wie Sie die Menschen in Gut und Böse einteilen. (Beifall bei den Frei­heitlichen und bei Abgeordneten der ÖVP. – Abg. Broukal: Wer denn? Sagen Sie mir nur einen, einen Universitätsrat, einen von 119! Einer würde mir genügen!)

Folgendes noch zu den Ausführungen von Kollegin Trunk: Ich will hier niemanden ver­teidigen, aber ich habe meine Dissertation auch neben der Abgeordneten- und Klubob­manntätigkeit geschrieben, und es war auch möglich. Es war viel Arbeit, und ich denke mir, wenn es jemand schafft und macht, dann ist das gut und auch anerkennenswert, so, wie es genauso anerkennenswert ist, wenn jemand auf dem zweiten Bildungsweg die Matura nachholt und dann auch noch ein Studium anschließt. Zeigen Sie mir doch jetzt bitte die Leute, die studieren wollen, aber heute in Österreich nicht die Möglichkeit haben zu studieren! Zeigen Sie mir diese Fälle, die aus den Stipendien hinausfallen,


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